Auf dem Bundesplatz gibt es ab diesem Jahr zwischen den Ständen mehr Platz – die Berner Behörden bewilligten dort weniger Stände.
Ein mit Blumen verzierter Zwiebelzopf wechselt die Besitzerin.
Viel Volk schon am frühen Morgen auf dem Bärenplatz.
Tausende strömen an den Berner Zibelemärit
Auf dem Bundesplatz gibt es ab diesem Jahr zwischen den Ständen mehr Platz – die Berner Behörden bewilligten dort weniger Stände.
Ein mit Blumen verzierter Zwiebelzopf wechselt die Besitzerin.
Viel Volk schon am frühen Morgen auf dem Bärenplatz.
Glühwein, Chnoblibrot und Zwiebelkuchen: Der Zibelemärit in Bern ist in vollem Gang. Gegen 51 Tonnen Zwiebeln werden in diesem Jahr feilgeboten – rund drei Tonnen mehr als im vergangenen Jahr.
An 145 der total 590 Marktstände werden Zwiebeln verkauft, wie die Berner Stadtbehörden am Montag mitteilten. Die 590 Marktstände sind rund 40 weniger als im Vorjahr. Grund dafür ist unter anderem, dass die Berner Behörden aus Sicherheitsgründen die Zahl der Stände auf dem Bundesplatz reduzierte.
Seit 2017 analysiert die Stadt Bern mit einer systematischen Zählung von Menschen das Besucheraufkommen und nimmt nach der Auswertung Anpassungen vor. Wegen dieses «Crowd-Managements» verringerte die Stadt Bern in den vergangenen Jahren bereits die Zahl der Stände auf Altstadtgassen. Nun gibt es also auch auf dem Bundesplatz weniger Stände. Mehr Platz zwischen den Ständen bedeutet mehr Sicherheit.
Neu bis 22 Uhr auf Kornhausplatz
Am Zibelemärit war bisher stets für alle Stände um 18 Uhr Schluss. Neu dürfen die Stände auf dem Kornhausplatz bis 22 Uhr öffnen. Mit dieser Änderung entspricht die Stadt Bern einem Wunsch von Gastronomen, welche an diesem Platz tätig sind. Das sagte Norbert Esseiva, Leiter der Berner Orts- und Gewerbepolizei, am Montag auf Anfrage.
Die Gastronomen beklagten sich seit Jahren, so Esseiva, dass sie ihre Stände zu einem Zeitpunkt schliessen müssten, zu dem Berufstätige nach Feierabend auf den Kornhausplatz strömten. Nun sei die Verlängerung der Öffnungszeit als Pilotversuch beschlossen worden.
Ab 4 Uhr morgens
Erste Schaulustige waren in Bern schon frühmorgens nach 4 Uhr unterwegs. Sie schlenderten über den Bundesplatz und freuten sich über die kunstvoll geflochtenen Zwiebelzöpfen. Manch ein Besucher genehmigte sich bereits einen wärmenden Glühwein. Rasch begannen sich die Gassen zu füllen.
Im Lauf des Morgens trafen über 100 Reisecars und mehrere Extrazüge in Bern ein. Spätestens am Nachmittag, bei der berühmt-berüchtigten Konfettischlacht, wird es jeweils eng in der Innenstadt. Für den Dichtestress verwenden die Einheimischen den gemütlichen Ausdruck «Gstungg».
Ausser Zwiebeln wird am Berner Zibelemärit auch anderes Gemüse wie etwa Lauch, Sellerie und Rüebli angeboten. Dazu kommen Textilien, Schmuck, Keramik und Spielwaren. Deshalb ist der Zibelemärit schon lang kein reiner Zwiebelmarkt mehr.
90 Bewerberinnen und Bewerber für einen Standplatz mussten wegen Platzmangels abgewiesen werden. Marktfahrer mit Zwiebeln wurden allerdings laut den Berner Behörden – wie in der Vergangenheit – alle berücksichtigt. Am meisten Zwiebeln wurden bisher am Berner Zibelemärit im Jahr 2014 angeboten. Damals waren es fast 60 Tonnen.
Zufahrtswege gesichert
Die Polizei sicherte die Zufahrtsachsen auch dieses Jahr mit Betonpollern ab. Auch wurden Notausgänge signalisiert, damit die Menschenmassen in brenzligen Situationen schneller aus den Gassen wegkommen. In der Innenstadt markierte die Polizei schon am frühen Morgen Präsenz mit Fusspatrouillen.
Der Zibelemärit geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Bauersfrauen aus dem Seeland tauchten mit Zwiebeln auf der Martinimesse in Bern auf. Seit 2011 fungiert der Zibelemärit auf der Liste der lebendigen Traditionen der Schweiz – zusammen mit Anlässen wie der Basler Fasnacht, dem Engadiner Chalandamarz und dem Zürcher Sechseläuten.
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