Psychiatrie UPD baut aus wirtschaftlichen Gründen Leistungen ab

razw, sda

22.1.2024 - 13:52

Die UPD ist in finanziellen Schwierigkeiten und muss Leistungen abbauen. (Archivbild)
Die UPD ist in finanziellen Schwierigkeiten und muss Leistungen abbauen. (Archivbild)
Keystone

Die Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) haben aus wirtschaftlichen Gründen beschlossen, Leistungen abzubauen oder ganz einzustellen. Davon betroffen sind der Sozialdienst, das Freizeitzentrum Metro, die Werkstatt Holzplatz und das Recovery College Bern.

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Besonders ambulante Angebote verursachen hohe Defizite, wie die UPD am Montag mitteilten. Weitere Faktoren für die Krise seien der Fachkräftemangel, die Schliessung stationärer Betten wegen fehlendem Personal, die Nachwirkungen der Pandemie, die Teuerung sowie hohe Energiepreise. Zudem steige der Bedarf an psychiatrischer Versorgung weiterhin an.

Anfang 2023 habe die UPD Massnahmen ergriffen, um der finanziell «sehr kritischen Situation» entgegenzuwirken. So sei unter anderem der gemäss UPD nicht kostendeckende Tarifvertrag zwecks Neuverhandlungen gekündigt worden. Längerfristig setze die UPD auf einen Zusammenschluss mit dem Psychiatriezentrum Münsingen (PZM). Damit sollen Investitionen und Kosten reduziert werden.

Bereits getroffene Massnahmen reichen nicht

Diese Massnahmen würden nicht ausreichen und der Verwaltungsrat habe nun das Angebot per 1. Februar reduzieren müssen. So werden im Sozialdienst Stellen abgebaut und tariflich nicht finanzierte Leistungen eingestellt, wie es weiter hiess.

Der Sozialdienst der UPD berate Patientinnen und Patienten bei der Lösung sozialer Problemlagen, die oft als Folge oder Ursache einer psychiatrischen Erkrankung auftreten. Neu konzentriere sich dieser Dienst auf die Grundversorgung und die Nachsorgeplanung.

Beim Freizeitzentrum Metro konnten sich Patientinnen und Patienten vom Therapiealltag erholen. Der Berner Regierungsrat habe mehrere Finanzierungsanträge vonseiten der UPD abgelehnt, war dem Communiqué zu entnehmen.

Zudem schliesse die Werkstatt Holzplatz für den zweiten Arbeitsmarkt und das Recovery College Bern. Dieses bot Kurse, Seminare und Workshops zu psychischer Gesundheit, psychischen Krisen und selbstbestimmter Lebensgestaltung an.