Bern Verkehrsmassnahmen am Thunersee zeigen Wirkung

zc, sda

5.7.2022 - 09:45

Staus in der Thuner Innenstadt und am rechten Seeufer: Die Behörden suchen nach Lösungen.
Staus in der Thuner Innenstadt und am rechten Seeufer: Die Behörden suchen nach Lösungen.
Keystone

Die Sofortmassnahmen gegen Staus am rechten Thunersee-Ufer und in der Thuner Innenstadt zeigen Wirkung. Sie sollen deshalb definitiv eingeführt werden.

Keystone-SDA, zc, sda

Dieser Meinung ist der Runde Tisch mit Vertretern von Kanton, Stadt Thun, betroffenen Gemeinden, Parteien und Organisationen. Er befasste sich an seiner jüngsten Sitzung mit den Ergebnissen aus dem knapp halbjährigen Versuchsbetrieb.

Ein heisses Eisen fasste er allerdings nicht an: Die Aufhebung des Einbahnregimes in der Thuner Innenstadt. Der Runde Tisch sieht es in der Verantwortung der Stadt Thun, darüber zu befinden. Der Thuner Gemeinderat will sich am Mittwoch mit der Frage befassen, wie Stadt Thun und Kanton Bern am Dienstag mitteilten.

Dauerbrenner

Der Verkehr am rechten Thunerseeufer beschäftigt die Region seit Jahrzehnten. Die Hänge am See sind dicht besiedelt, der Raum für die Strasse begrenzt. Bei der Einfahrt in die Stadt gibt es Engstellen, die regelmässig zu Staus führen.

Für viele Gemeinden der Region brachte der Bypass Thun Nord ab 2018 die ersehnte Entlastung. Doch die Autofahrer vom rechten Seeufer standen wegen des Einbahnregimes in der Innenstadt nun noch länger im Stau.

Abhilfe schaffen sollten eine Reihe von Verkehrsmassnahmen, welche Stadt und Kanton in der ersten Jahreshälfte 2022 testeten. Dazu gehören etwa ein Verkehrsdienst, Massnahmen zugunsten der öffentlichen Busse und Tempo 30 stadteinwärts von Oberhofen bis zum Lauitor. Dazu kamen mehrere Massnahmen der Stadt Thun.

Das Ziel war, die Reisezeiten zu verkürzen und auf dem Niveau von 2018 zu stabilisieren. Damals war der Bypass Thun Nord bereits in Betrieb, der Einbahnverkehr in der Innenstadt hingegen noch nicht.

Ein Teilerfolg

Die Auswertung der Sofortmassnahmen zeigt nun, dass die Reisezeiten gegenüber 2020 auf allen Abschnitten kürzer wurden, insbesondere zwischen Berntor und Guisanplatz. Nicht nur die Autofahrer am rechten Seeufer profitierten, sondern auch jene in der ganzen Innenstadt. Der Zielwert 2018 für die Reisezeiten des Autoverkehrs konnte allerdings nicht erreicht werden.

Trotzdem empfehlen die Teilnehmer des Runden Tischs dem Kanton und der Stadt Thun, die Sofortmassnahmen möglichst rasch wieder in Betrieb zu nehmen und definitiv einzuführen. Auch sollen einige weitere Verbesserungen geprüft werden.

Ob zudem der Thuner Gemeinderat das Einbahnregime versuchsweise aufhebt, dürfte in den nächsten Tagen bekannt werden.