UnwetterVerschnaufpause nach Unwettern im Kanton Bern
hn, sda
25.6.2021 - 15:58
Nach den Gewittern, die in den letzten Tagen über Teile des Kantons Bern gezogen sind, hat sich die Lage am Freitag etwas entspannt. Um allfällige neuerliche Regenmassen bewältigen zu können, wird in den nächsten Tagen viel Wasser aus dem Bielersee in die Aare abgelassen.
hn, sda
25.06.2021, 15:58
SDA
Seit der Juragwässerkorrektion im 19. Jahrhundert dienen die Jurarandseen als Auffangbecken für grössere Wassermengen aus dem Oberland. Bei Hagneck wird Wasser aus der Aare in den Bielersee geleitet. Dieser ist wiederum über Kanäle mit dem Murten- und Neuenburgersee verbunden.
Beim Stauwehr in Port fliesst das Wasser über den Nidau-Büren-Kanal wieder zurück in die Aare. Weil in den kommenden Tagen viel Wasser in die Aare abgelassen wird, muss die Aareschiffahrt zwischen Biel und Grenchen am Samstag vorübergehend eingestellt werden, wie die zuständige Bielersee Schiffahrtsgesellschaft mitteilte. Nicht vom Hochwasser betroffen ist die Schifffahrt auf den drei Seen.
Millionenschäden
In der zu Ende gehenden Woche sind mehrere schwere Gewitter, teilweise mit Hagel, über den Kanton Bern gezogen und haben allein an Gebäuden Schäden von mindestens 25 Mio. Franken verursacht, wie es bei der Gebäudeversicherung auf Anfrage hiess.
Auch Strassen- und Bahninfrastrukturen sowie landwirtschaftliche Kulturen wurden in Mitleidenschaft gezogen. Personen kamen bei den Unwettern laut Berner Kantonspolizei nicht zu Schaden.
Erdrutsche
Die teilweise grossen Wassermengen liessen Bäche über die Ufer treten, füllten Keller und sorgten für Erdrutsche. Am Thuner- und Brienzersee gingen bei Därligen und Niederried Wasser und Schlamm über Bahn und Strasse.
Während die Strasse bei Därligen am Freitag wieder freigegeben werden sollte, dauern die Aufräumarbeiten in Niederried voraussichtlich bis am Samstag, wie die bernische Bau- und Verkehrsdirektion mitteilte.
Die jüngsten Gewitter mit heftigem Regen trafen vor allem die Regionen Bern Emmental und Oberaargau. Im Berner Mattequartier wurden die Bewohner vor Hochwasser gewarnt. Die Aare blieb aber letztlich ganz knapp in ihrem Bett.
Feuerwehren im Grosseinsatz
Vielerorts hatten die Feuerwehren alle Hände voll zu tun. Es galt Keller auszupumpen, Strassen und Plätze zu räumen oder Wege freizumachen.
Zu Wochenbeginn zogen zwei grössere Hagelzüge auf der Höhe von Kiesen und Heimberg über das Aaretal. Es folgten fast allabendlich weitere Gewitter. Stark betroffen war dabei unter anderem der Berner Jura.
Allein am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag gingen bei der Polizei über 800 Unwettermeldungen ein, 250 waren es am darauffolgenden Abend.
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