Nach den Neuschneefällen in der Nacht hat am Donnerstag eine Lawine Strasse und Bahn am Brienzersee verschüttet. Das Gebiet am Brienzergrat gilt als klassisches Lawinengebiet.
Die im oberen Teil unbewaldeten Hänge des Brienzergrates fallen steil nach Süden ab. Runsen und Gräben lassen Lawinen oft bis an den See hinunterfahren, heisst es in der Neubearbeitung des Heimatbuchs von Brienz aus dem Jahr 2011. Erst gegen Brienz zu verändern sich die Hänge so, dass sie weniger lawinengefährlich sind. Oberhalb von Brienz befinden sich grössere Alpen, auf die Lawinen niedergehen.
Dass von dem Gebiert schon immer Naturgefahren ausgingen belegen beispielsweise Flurnamen wie Louwigraben, Farlouwigraben, Bolouwigraben oder Rumpelgraben. Die Lawinenzüge sind bekannt, die einheimische Bevölkerung hat mit den Naturgefahren leben und sich schützen gelernt.
Fast jeden Winter sind aber Strasse und Bahn am Brienzerseeufer ausserhalb der Dörfer mindestens einmal wegen Lawinenabgängen oder wegen Lawinengefahr gesperrt. Namentlich das Gebiet um Oberried ist oft betroffen.
Sind es im Winter die Lawinen, so treten im Sommer vor allem die Wildbäche, die die steilen Hänge entwässern, gelegentlich über die Ufer.
Verbauungen und weitere Schutzmassnahmen sind in den vergangen anderthalb Jahrzehnten ausgebaut worden. Besonders viel wurde nach einer verheerenden Schlammlawine am Glyssibach in Brienz im Jahr 2005 gemacht. Die Katastrophe richtete riesigen Schaden an Gebäuden und Infrastruktur an und forderte mehrere Menschenleben.
Die Dörfer am Brienzerseeufer stehen meist auf den Schwemmkegeln der Bäche.
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