BernZwei Berner Architekturbüros sanieren Historisches Museum Bern
dagr, sda
29.5.2024 - 11:06
Das Bernische Historische Museum hat das Siegerprojekt seines Architekturwettbewerbs gekürt. Zwei Architekturbüros aus Bern werden damit beauftragt, das Museum erstmals in seiner 130-jährigen Geschichte umfassend zu sanieren. 2031 sollen die Umbauarbeiten fertig sein.
Keystone-SDA, dagr, sda
29.05.2024, 11:06
29.05.2024, 12:24
SDA
Das Museum beauftragt die Berner Architekturbüros Arge Bellorini und Kast Kaeppeli mit der Gesamterneuerung, wie der Stiftungsratspräsident Luc Mentha am Mittwoch an einer Medienkonferenz mitteilte. Für die Ausstellungsgestaltung ergänzt das Büro Kossmanndejong aus Amsterdam das Team.
Das Siegerprojekt heisst «Viola W.». Es überzeugte das Beurteilungsgremium und den Stiftungsrat durch den sorgfältigen Umgang mit der historischen Bausubstanz und die geschickte Ergänzung mit einem Anbau. Mit diesem Projekt bekomme das Museum einen neuen, wertigen und zeitgemässen Gesamtauftritt.
Die bevorstehende, erstmalige Gesamterneuerung habe die technische Erneuerung und die «museale Neugründung» des Museums zum Ziel, wie Mentha weiter sagte. Baustart sei voraussichtlich 2027. Die Arbeiten dauerten dann bis 2031. Das Kostenziel der Sanierung beträgt nachwievor rund 85 Millionen Franken, so Mentha.
Die Haustechnik müsse erneuert und auf den neusten Stand der Energieeffizienz gebracht werden, sagte Museumsdirektor Thomas Pauli. Zudem solle das Gebäude so umgebaut werden, dass es wieder den Ansprüchen eines zeitgemässen Museums gerecht werde.
Dazu gehöre etwa die Barrierefreiheit und eine bessere Orientierung für die Besuchenden sowie grösstmögliche Freiheit und Flexibilität bei der Nutzung der Räume. Zudem soll das Museum baulich an das Museumsquartier angeschlossen werden, das seit drei Jahren am Entstehen ist.
Während Arbeiten bleibt nur Kubus offen
Das Siegerprojekt will das Museum gegen Süden hin zum Museumsgarten des Museumsquartiers öffnen und mit der historischen Treppenhalle und dem Nordfoyer verbinden. Im Innern sollen Räume verbunden werden, was künftig horizontale und vertikale Rundgänge durch die Ausstellungsräume ermögliche, sagte Pauli weiter. Heute würden viele Ausstellungen in Sackgassen enden. Die aktuell düstere Treppenhalle wird zudem mit Fenstern ergänzt und so zum zentralen, lichtdurchfluteten Element zwischen ursprünglichem und neuem Museum.
Während der Umbauarbeiten bleibt einzig der «Kubus» geöffnet. Der Rest des Museums wird geräumt. Für diese Zeit will das Museum Kooperationen mit kleineren Museen im ganzen Kanton eingehen.
Das Gebäude des Museums wurde seit seiner Errichtung von 1892 bis 1894 zweimal erweitert. Es umfasst heute den Ursprungsbau und den nach dem Stifter der Sammlung Moser benannten «Moserbau». Dieser wurde von 1918 bis 1922 erbaut. Im Jahr 2009 kam der sogenannte «Kubus» hinzu.
Insgesamt bewarben sich 28 Teams am Wettbewerb. Das Beurteilungsgremium wählte schliesslich vier davon für die Teilnahme am Studienauftrag aus. Das Gremium bewertete Kriterien wie das architektonische Konzept, die Anforderungen im Publikumsbetrieb, den Umgang mit dem denkmalgeschützten Bestand, die Anbindung ans Museumsquartier Bern sowie die Funktionalität und Wirtschaftlichkeit.
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