Luzern
Dank der der Auszahlung von Sozialleistungen kann im Kanton Luzern die Zahl armer Menschen halbiert werden. Dies hat das kantonale Statistikamt LUSTAT Statistik Luzern errechnet.
Wie LUSTAT am Montag mitteilte, waren 2013 7,2 Prozent der Luzerner Bevölkerung von Armut betroffen. Jede 14. Person konnte somit nicht aus eigener Kraft oder mittels Sozialversicherungsleistungen ein Einkommen erzielen, das zur Deckung des Lebensbedarfs ausreichte.
Grundlagen für die Berechnungen waren die Richtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS). Laut SKOS benötigte 2013 ein Einpersonenhaushalt zur Sicherung des sozialen Existenzminimums pro Monat ein frei verfügbares Einkommen von 986 Franken.
Dank der Auszahlung von Sozialhilfe und Ergänzungsleistungen konnte die Armutsquote auf 3,3 Prozent halbiert werden. Ergänzungsleistungen werden an Rentner ausbezahlt, die mit der AHV- oder IV-Renten kein ausreichendes Einkommen erzielen. Bei allen anderen Armutsbetroffenen steht die Sozialhilfe an erster Stelle.
Kein klarer Trend
Zwischen 2009 und 2013 nahm die Armutsquote im Kanton Luzern leicht ab. Der Rückgang zeigte sich in allen Altersgruppen und auch bei der von Armut am häufigsten betroffenen Haushalten, bei den Alleinerziehenden und Einpersonenhaushalten. Für 2014 zeichnet sich jedoch wieder eine Erhöhung der Armutsquote ab.
Gemäss LUSTAT ist eine Mehrheit der von Armut Betroffenen nicht anhaltend in einer solche prekären Situation. Armut stelle für viele Personen entweder eine zeitlich begrenzte Phase dar oder aber ein Wechselspiel zwischen armen und nichtarmen Lebensphasen, erklärte das Statistikamt. Armut sei häufig mit bestimmten Lebensphasen oder Lebenssituationen verbunden.
Konzentration auf die Stadt
Die Armutsquote (vor Sozialtransfers) von Alleinerziehenden und ihren Kindern war 2013 mit 24,8 Prozent von allen Haushaltstypen die höchste. Die höchste Armutsquote hatte mit 12,8 Prozent die Stadt Luzern. Damit bestätige sich das aus der Forschung bekannte Muster, dass sich Armut in urbanen Gebieten konzentriere, teilte LUSTAT mit.
LUSTAT errechnete zudem, dass 2013 die Hälfte aller Luzerner Haushalte mehr als 92'400 Franken verdiente. Das mittlere Einkommen ist damit innerhalb von fünf Jahren um zehn Prozent gestiegen. Mit zunehmendem Alter steigen die Einkommen, um bei den 45- bis 54-Jährigen das Maximum zu erreichen. Danach sinkt es wieder, vor allem nach der Pensionierung.
Das mittlere frei verfügbare Einkommen (Haushaltseinkommen minus obligatorische Ausgaben und gebundene Ausgaben) betrug knapp 49'000 Franken. Diese Mittel stehen zur Deckung des Grundbedarfs, für weitere Konsumwünsche und zum Sparen zur Verfügung.
Ungleiche Vermögensverteilung
Das mittlere Vermögen der Luzerner betrug 2013 81'000 Franken. Ab dem Vorpensionsalter bis ins Pensionsalter nehme das Vermögen stark zu, teilte LUSTAT mit. Die grössten Vermögen hätten mit rund 340'000 Franken Paarhaushalte im Rentenalter.
Insgesamt seien die Vermögen ungleich verteilt, teilte LUSTAT mit. Rund fünf Prozent der Steuerpflichtigen seien Vermögensmillionäre, rund 20 Prozent deklarierten kein Vermögen.
Zurück zur Startseite