JugendparlamentBlocher gibt Staatskundeunterricht im Luzerner Jugendparlament
SDA
15.11.2019 - 15:00
Alt-Bundesrat Christoph Blocher hat dem Jugendparlament des Kantons Luzern einen Schnellkurs zum Politisieren erteilt. Der erklärte Gegner von Jungparteien riet den Jungen, sich in ihrem eigenen Interesse politisch zu betätigen.
Der 79-jährige Blocher erklärte gleich zu Beginn, dass er sich nicht selbst ins Jugendparlament eingeladen habe, aber den Jungen gerne seine Erfahrungen aus der Politik mitgebe.
Wichtigste Erkenntnis aus seiner Zehn-Minuten-Rede war, dass man sich wehren könne, auch wenn dies nicht immer dankbar sei. Man müsse den «Grind» hinhalten, sagte Blocher. Er sei der vielleicht angefeindetste Politiker der Schweiz gewesen, «aber ich lebe noch».
Blocher erzählte, dass er als Parteiloser in einem Bürgerkomitee in die Politik geraten sei. Als Bürger könne man in der Schweiz einen unglaublichen Einfluss haben, aber nur, wenn man es auch tue. Es wäre in eurem Interessen, Politik zu machen, sagte Blocher den Jugendlichen, und erwähnte die Altersvorsorge. Er sei aber gegen Jungparteien. «Wieso soll man die Jungen separieren?«, fragte er.
Die Mitglieder des Jugendparlaments dankten Blocher für seine lockeren Ausführungen mit Applaus und einem Präsent. Blocher bedankte sich mit den Worten: «Das ist geschmiert».
«Zukunft gehört allen»
Vor Blocher hatte sich der parteilose Luzerner Regierungsrat Marcel Schwerzmann an das Jugendparlament gewandt. Schwerzmann wechselte 2007 von der Verwaltung in den Regierungsrat, ohne je zuvor politisiert zu haben. Mit 42 Jahren sei er damals der Jüngste des Gremiums gewesen, sagte er.
Schwerzmann sagte, er sei kein Fan von Quoten und freue sich umso mehr über den bei den eidgenössischen Wahlen gestiegenen Frauenanteil. Auch für die Jungen seien die Wahlen ein Erfolg gewesen, auch wenn es keinen «Jugendrutsch» gegeben habe.
Schwerzmann zeigte sich überzeugt, dass sich die Politik weiter verjüngen werde, denn die Jugend präge die gesellschaftlichen Trends. «Vergessen sie aber die Generation ihrer Eltern und Grosseltern nicht», sagte der Regierungsrat. Diese hätten Erfahrungen, welche den Jüngeren fehlten. Und er fügte an, dass die Zukunft «uns allen» gehöre.
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