VogelweltBraunkehlchen und Co. sind vögeliwohl auf dem Golfplatz Andermatt
SDA
22.1.2020 - 11:14
Der Betrieb eines Golfplatzes in Andermatt wirkt sich nicht negativ auf die lokale Vogelwelt aus. Zu diesem Schluss kommt die Vogelwarte Sempach, die zum Thema eine Langzeitstudie verfasst hat. Erfreulich entwickeln sich Braunkehlchen und Sumpfrohrsänger.
Die Studienautoren erhoben Daten zur Brutvogelgemeinschaft vor dem Bau des Platzes (2006), unmittelbar nach dem Bau aber noch vor Spielbeginn (2012) sowie zu Beginn des sechsten Spieljahres (2019), wie aus dem Bericht hervorgeht, über den Andermatt Swiss Alps AG am Mittwoch informierte. Der Bau und der Unterhalt des Golfplatzes hätten sich positiv auf die Brutvogelbestände ausgewirkt, lautet das Fazit.
2019 besiedelten 36 Vogelarten mit insgesamt 155 Revieren den Golfplatz und die dazugehörenden Schutzgebietsflächen. Insgesamt sei die Artenzahl konstant geblieben und die Zahl der Reviere habe sogar zugenommen, teilte Andermatt Swiss Alps mit.
Erfreulich ist demnach die Entwicklung beim Braunkehlchen und beim Sumpfrohrsänger. Beide Arten besiedeln weiterhin und teilweise sogar verstärkt den Golfbereich, und dort vor allem die ökologischen Ausgleichsflächen entlang der revitalisierten Gräben. Auch der Karmingimpel, eine regionale Spezialität im Kanton Uri, hat einen stabilen Bestand auf dem Golfplatz.
Beliebter Rastplatz
Auch nutzen Vögel den Golfplatz regelmässig als Rastgebiet. Vor allem bei der Gruppe der Wasser- und Sumpfvögel sei die Zahl der Beobachtungen und nachgewiesenen Arten gemessen an der Lage mitten in den Alpen erfreulich hoch. Eine grössere Bedeutung als Rastplatz für Vögel kommt dem Golfplatz ferner bei Schlechtwetterperioden während dem Herbstzug zu.
Die Forscher raten zudem an, dass im Rahmen des regionalen Vernetzungsprojektes einige extensiv genutzte Wiesen im Golfplatzbereich für das Braunkehlchen noch attraktiver ausgestaltet werden könnten, indem das Angebt von Sitzwarten erhöht würde.
Aus dem ganzen Talboden von Andermatt verschwunden ist dagegen die Feldlerche. Die Forscher gehen davon aus, dass dies auch ohne Golfplatz geschehen wäre.
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