Im Raum Luzern kann die Trolleybuslinie von Kriens-Maihof bis Ebikon verlängert werden. Der Kantonsrat hat am Montag die entsprechende Vorlage gutgeheissen und sich damit gegen eine Denkpause und gegen einen Batteriebus ausgesprochen.
Das Kantonsparlament hiess einen Kredit von 14,5 Millionen Franken für die Verlängerung der Trolleybuslinie 1 nach Ebikon sowie 11,875 Millionen Franken für den Bau eines Bushubes in Ebikon gut, und zwar mit 84 zu 28 Stimmen und mit 88 zu 26 Stimmen.
Der Ausbau wird damit begründet, dass die Region im Osten Luzerns boomt. Erst kürzlich war das Einkaufszentrum Mall of Switzerland eröffnet worden. Staus auf den Strassen behindern die Busse. Bis 2030 wird mit einem Mobilitätswachstum von 30 Prozent gerechnet. Die Verlängerung der Trolleybuslinie 1 Kriens-Luzern-Maihof bis nach Ebikon sowie ein ÖV-Knoten in Ebikon sollen die Verkehrssituation entschärfen.
Daniel Keller (SVP) wollte das Projekt einer Verlängerung des Trolleybuses zurückweisen. Im Moment bestehe kein Bedarf für einen Ausbau des ÖV-Angebotes. Eine Trolleybuslinie zerstöre mit ihren Fahrdrähten das Dorfbild von Ebikon. In wenige Jahren gebe es neue Lösungen mit alternativen Antrieben. Zudem sei bei einer Trolleybuslinie die Verkehrsbetriebe Luzern AG (vbl) ein Monopolistin und der Wettbewerb damit behindert.
Keine Zeit verloren
Das Projekt sei der Tatbeweis für eine zukunftsgerichtete Verkehrspolitik, sagte dagegen Stefan Roth (CVP). Probleme könnten nicht gelöst werden, indem sie aufs Eis gelegt würden. Auf einer Linie mit zehn Millionen Fahrgästen pro Jahr dürfe es keine Experimente mit unausgereiften Technologien wie Batteriebussen geben.
Auch Herbert Widmer (FDP) plädierte für den Trolleybus. Die Fahrgäste würden es nicht schätzen, wenn sie im Maihof vom Trolleybus in einen Batteriebus umsteigen müssten. Der Rat lehnte die Rückweisung mit 87 zu 26 Stimmen ab.
Auch am geplanten Bushub Ebikon wurde Kritik geübt. Marcel Budmiger (SP) kritisierte, dass nicht alle Haltekanten behindertengerecht ausgestaltet würden. Urban Frye (Grüne) sagte, es sei unverständlich, dass der Regierungsrat bei der Ausarbeitung der Vorlage nicht mit den Behindertenorganisationen abgesprochen habe.
Die Linke untermauerte ihre Forderung mit einem dringlichen Postulat, das denn auch mit 76 zu 37 Stimmen teilweise überwiesen wurde. Der Regierungsrat hatte die vorgelegte Lösung als Kompromiss angesichts der knappen Raumverhältnisse verteidigt.
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