Energie Elektrizitätswerk Obwalden (EWO) kündigt höhere Preise für 2023 an

rl, sda

13.4.2022 - 09:09

Das EWO-Kraftwerk Hugschwendi. Wegen Wasserknappheit konnten die EWO-Kraftwerke im zweiten Halbjahr 2021 nicht ausreichend viel Strom produzieren.
Das EWO-Kraftwerk Hugschwendi. Wegen Wasserknappheit konnten die EWO-Kraftwerke im zweiten Halbjahr 2021 nicht ausreichend viel Strom produzieren.
Keystone

Das Elektrizitätswerk Obwalden (EWO) hat im zweiten Halbjahr 2021 wenig eigenen Strom produziert und deswegen teuren Strom dazukaufen müssen. Dies hat zu einem Gewinnrückgang geführt, wie es am Mittwoch mitteilte. Für 2023 kündigt das EWO starke Preiserhöhungen an.

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Das kantonale Energieunternehmen konnte im letzten Jahr den Umsatz um 14 Prozent auf 75 Millionen Franken erhöhen. Der Gewinn nahm gegenüber 2020 aber um 14 Prozent auf 7,6 Millionen Franken ab. Das Jahresergebnis liege unter den Erwartungen, erklärte Verwaltungsratspräsident Walter Ettlin im am Mittwoch publizierten Geschäftsbericht 2021.

Der Absatz an elektrischer Energie stieg um 4 Prozent auf knapp 543 Gigawattstunden (GWh). Der Absatz im Kanton Obwalden legte um 7 Prozent auf 260 GWh zu. Es sei das erste Mal seit fünf Jahren, dass der Energiebedarf in Obwalden stark gestiegen sei, hiess es im Jahresbericht.

Insgesamt produzierten die zwei Wasserkraftwerke des EWO 147 GWh elektrische Energie. Sie lagen damit 13,5 Prozent über der Produktion von 2020.

Das erste Halbjahr habe dank vieler Niederschläge beste Voraussetzungen geboten, um mit Wasserkraft Strom zu erzeugen, hiess es im Geschäftsbericht. Das zweite Halbjahr sei aber viel zu trocken gewesen.

«Preisschock» gedämpft

Wegen der tiefen Eigenproduktion in der zweiten Jahreshälfte musste das EWO zusätzlichen Strom am Termin- und Spotmarkt beschaffen. Dort habe es aber wegen des Wirtschaftsaufschwungs und der leeren Gas- und Kohlelager in Europa extreme Preissteigerungen von bis 600 Prozent bis Ende Jahr gegeben, hiess es im Geschäftsbericht.

2022 blieben für die Haushalte die Energiepreise noch tief, hiess es im Geschäftsbericht weiter. Dank der Eigenproduktion könne der «Preisschock» auf den Energiemärkten gedämpft werden. Für 2023 müssten die Preise auch für die Grundversorgung aber stark erhöht werden.