Umwelt Genickbruch bei Auerhahn in Oberägeri ZG: Kanton reicht Anzeige ein

ot, sda

15.5.2021 - 14:45

Der tote Auerhahn wurde auf einer gesperrten Waldstrasse aufgefunden.
Der tote Auerhahn wurde auf einer gesperrten Waldstrasse aufgefunden.
Keystone

Der Tod eines Auerhahns in einem Schutzgebiet in Oberägeri ZG hat die kantonale Behörde auf den Plan gerufen. Sie will Anzeige gegen Unbekannt einreichen. Das Exemplar der stark gefährdeten Tierart war mit Genickbruch auf einer gesperrten Waldstrasse gefunden worden.

15.5.2021 - 14:45

Das Amt für Wald und Wild vermutet eine menschliche Einwirkung als wahrscheinlichste Todesursache, wie die Behörde am Samstag mitteilte. Bissspuren und andere Tiereinwirkungen hätten keine festgestellt werden können. Der gut 80 Zentimeter grosse Auerhahn soll zur Obduktion ans Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin der Universität Bern übergeben werden.

Aufgefunden wurde das tote Tier auf der Strasse am Freitagabend beim Entfernen einer Wegumleitung. Diese war zuvor zum Schutz der Tierart errichtet worden. Laut dem Waldamt kam es aber vereinzelt vor, dass das Gebiet trotzdem befahren oder begangen wurde.

Der Bestand von Auerhühnern nimmt in ganz Mitteleuropa seit Jahrzehnten stark ab. In der Schweiz gab es laut der Vogelwarte bei der letzten Schätzung für 2013 bis 2016 noch 380 bis 480 Männchen. Der Bund und die Kantone schieden deshalb Schutzgebiete aus.

Im Kanton Zug gilt das Gebiet Höhronen – Gutschwald als ein solches Schutzgebiet. Unter anderem wurde dort ein Wanderweg verlegt. Zudem leitete das Waldamt im Frühling Benutzerinnen und Benutzer einer Waldstrasse während der für die Tiere kritischen Paarungszeit für sechs Wochen temporär um. Ausserdem führte ein Rangerdienst Kontrollen durch.

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