Umwelt Hochmoor am Pilatus soll wieder zum Schwamm werden

kad, sda

2.9.2022 - 12:02

Das Hochmoor Bonern am Fusse des Pilatus soll wieder nass sein, weshalb Arbeiter Spundwände aus Holz einbauen.
Das Hochmoor Bonern am Fusse des Pilatus soll wieder nass sein, weshalb Arbeiter Spundwände aus Holz einbauen.
Keystone

Die Korporation Luzern renaturiert das trockengelegte Hochmoor Bonern am Pilatus in Kriens. Sie füllt dazu die alten Entwässerungsgräben auf, damit das Gebiet auf einer Fläche von rund einer Hektare wieder durchnässt wird und als Wasser- und Kohlendioxidspeicher dienen kann.

Keystone-SDA, kad, sda

Das Moor liegt auf 1300 Metern über Meer im Gebiet Fräkmünt, die Torfschichten sind mehrere tausend Jahre alt. Vor 100 Jahren wurde das Gebiet allerdings entwässert und aufgeforstet, um damit die besiedelten Gebiete in Kriens vor Hochwasser zu schützen.

Die Entwässerung wird nun seit Ende August wieder rückgängig gemacht, wie die Luzerner Dienststelle Landwirtschaft und Wald am Freitag mitteilte. Denn durch die Entwässerung des Moorgebiets ist die Torfschicht nicht mehr mit Wasser gesättigt, der Torf zersetzt sich und gibt Kohlendioxid an die Luft ab.

Ziel ist es, das Moor wieder vollständig zu durchnässen. Dazu werden die alten Entwässerungsgräben mit dem lokal vorhandenen Torf gefüllt und zusätzlich mit 119 Holzspundwänden eingedämmt. Das nütze auch dem Hochwasserschutz, denn ein funktionierendes Hochmoor wirke wie ein Schwamm.

Das Auerhuhn freut es

Die Forstarbeiter legen zudem kleine Tümpel und Verstecke aus Totholz und Wurzelstöcken als Lebensraum für verschiedene Kleintiere an. Daran dürfte auch das gefährdete Auerhuhn Freude haben, dessen bevorzugter Lebensraum das Hochmoor ist.

Die Kosten für die Arbeiten, die rund einen Monat dauern, tragen Kanton und Bund. Im Kanton Luzern wurden bereits mehrere Hochmoore renaturiert, etwa das Foremoos in Kriens, Staldig in Werthenstein oder Teufimatt bei Flühli.