Kantonsrat LU Jugendparlament erzielt im Kantonsrat einen Erfolg

rl, sda

19.6.2023 - 18:07

Das Jugendparlament an einer Session im Luzerner Kantonsratssaal.
Das Jugendparlament an einer Session im Luzerner Kantonsratssaal.
Keystone

An den Luzerner Schulen soll die psychische Gesundheit verstärkt ein Thema werden. Der Kantonsrat hat am Montag ein Postulat mit 82 zu 28 Stimmen gutgeheissen und damit einem Anliegen der Jugendsession Rechnung getragen.

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Das Jugendparlament hatte im November 2022 eine Petition zu Handen des Kantonsrats gutgeheissen, die an den Schulen eine Projektwoche zum Thema psychische Gesundheit forderte. Karin Andrea Stadelmann (Mitte), Sprecherin der Kommission Erziehung, Bildung und Kultur (EBKK), sagte im Kantonsrat, die psychische Gesundheit sei für die Jugendlichen ein grosses Problem, vor allem seit der Coronakrise.

Was den Jugendlichen fehlt, sind vor allem Präventionsangebote, aber auch Angebote, welche eine Enttabuisierung fördern, wie Stadelmann ausführte. Die EBKK griff das Thema deswegen auf und reichte ein Postulat dazu ein.

Demnach sollen die Sekundarschulen die psychische Gesundheit verstärkt thematisieren. Die Schulen sollen aber das Gefäss, in dem sie das Thema behandeln wollen, selbst wählen können. Der in der Petition geforderten Projektwoche standen EBKK und Parlament kritisch gegenüber.

Auch Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann (parteilos) hielt wenig von einer Projektwoche. Er sagte, das Thema müsse an der Schule dann behandelt werden, wenn es anfalle. Dafür müssten die Lehrerinnen und Lehrer befähigt werden. Er beantragte folglich nur teilweise Erheblicherklärung des EBKK-Postulats.

Der Kantonsrat entschied sich aber für vollständige Erheblicherklärung. Von der Petition nahm der Kantonsrat mit 110 zu 0 Stimmen Kenntnis.

Zunächst hatte der Kantonsrat ausführlich darüber diskutiert, ob die Petition des Jugendparlament ausführlich diskutiert werden soll. Dagegen angeführt wurde von der SVP etwa, dass das Jugendparlament gegenüber anderen Petitionärinnen und Petitionären nicht bevorzugt behandelt werden solle. Mit 80 zu 28 Stimmen entschied das Parlament aber für Diskussion, um so den Jugendlichen die Wertschätzung zu zeigen.