Per Ende Jahr schliesst der Kanton Luzern drei Asylzentren, zwei davon vorzeitig. Er baut damit 230 Plätze ab, um keine Betten auf Vorrat zu betreiben. 19 Mitarbeitende sind vom Abbau betroffen. Hintergrund sind die rückläufigen Asylgesuche.
In den Zentren entstehe eine Überkapazität an Unterbringungsplätzen. Die Auslastung liege derzeit noch bei rund 85 Prozent, teilte das Gesundheits- und Sozialdepartement am Dienstag mit. 2015 wies der Bund dem Kanton Luzern im Durchschnitt 160 Personen pro Monat zu, 2016 waren es noch 80, im laufenden Jahr sind es bisher noch durchschnittlich 40.
Mit der Neustrukturierung des Asylwesens auf Bundesebene ab März 2019 werden die Kantone nochmals weniger Asylsuchende unterbringen müssen, weil nur noch Asylsuchende im erweiterten Verfahren auf die Kantone verteilt werden. Der Kanton Luzern geht davon aus, dass statt aktuell 825 Zentrumsplätze dereinst noch 400 bis 500 nötig sind.
Auf den 31. Dezember werden daher das Durchgangszentrum Hirschpark Luzern mit 100 Unterbringungsplätzen und das Aufenthaltszentrum Oberkirch mit 50 Plätzen frühzeitig geschlossen. Wie geplant stellt auch das AZ Löwen in Ebikon mit 80 Plätzen Ende Jahr den Betrieb ein. Dies bedeutet einen Abbau von 14,5 Vollzeitstellen. Betroffen sind 19 Mitarbeitende. Im Bereich Zentren arbeiten aktuell 91 Personen in 71,45 Vollzeitstellen, wie Silvia Bolliger, Leiterin Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen, auf Anfrage sagte.
Von neu auf sechs Zentren
Der Stellenabbau soll soweit möglich durch natürliche Fluktuation aufgefangen werden. Diese sei in sozialen Berufen erfahrungsgemäss eher höher, sagte Bolliger. Unter den Betroffenen habe es auch solche, die andernorts innerhalb der Dienststelle eingesetzt werden könnten. Bei internen Vakanzen werden die vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeitenden prioritär berücksichtigt.
Das Gebäude des DGZ Hirschpark Luzern, das sich auf dem Spitalareal befindet, wird für eine neue Nutzung auf den 1. Januar 2019 frei gegeben. Die Unterkunftsplätze in Oberkirch gehen bis längstens 31. Juli 2021 in die strategische Unterbringungsreserve über. Bei Bedarf könnten sie kurzfristig reaktiviert werden.
Aktuell verfügt der Kanton Luzern über 825 Plätze in neun Asylzentren. Nach Schliessung der drei Zentren mit total 230 Plätzen bestehen noch 595 Unterbringungsplätze in sechs Zentren.
Ende Juni war publik geworden, dass sich der Kanton Luzern per sofort vom Abteilungsleiter der Asylzentren trennt. Dies stehe nicht im Zusammenhang mit den nun angekündigten Schliessungen, sagte Bolliger.
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