Kommunale Wahlen LU Linke bildet in Luzerner Stadtregierung neu die Mehrheit

liku, sda

9.6.2024 - 13:30

Melanie Setz (SP) gehört neu dem Luzerner Stadtrat an. (Archivaufnahme)
Melanie Setz (SP) gehört neu dem Luzerner Stadtrat an. (Archivaufnahme)
Keystone

In der Luzerner Stadtregierung hat sich im 2. Wahlgang vom Sonntag eine historische Wende ereignet. Melanie Setz (SP) holte einen der drei noch zu vergebenen Sitze und drängte damit die GLP aus der Exekutive. Künftig hat die Linke die Mehrheit im Stadtrat.

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Mit 10'126 Stimmen gelang Melanie Setz das drittbeste Resultat, wie am Sonntag im Luzerner Stadthaus verkündet wurde. Die Freude der Kantonsrätin und Pflegefachfrau am Wahlsonntag schien gross. «Es ist wirklich unglaublich. Es war so vielen Menschen ein Anliegen mich in den Stadtrat zu bringen. Mich als Mutter, als Pflegende, als langjährige Politikerin, die vielleicht etwas andere Themen vertritt als andere Stadträte bisher», sagte Setz gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Stefan Sägesser (GLP) verpasste den Einzug in die Regierung um 1065 Stimmen. «Ich bedaure es sehr, dass wir als GLP nicht mehr dabei sind. Ich bedaure es natürlich auch für mich persönlich. Ich hätte mir erhofft, das wir weiterhin eine austarierte Stadtregierung haben», sagte Sägesser. Nun sei aber die «Checks and Balances» etwas besser. «Es wird eine Zeit gehen, bis sich das eingespielt hat. Aber es wird funktionieren, davon bin ich überzeugt.»

Mitte und FDP verteidigen Sitze

Das beste Wahlresultat holte mit 12'968 Stimmen die bisherige Stadträtin Franziska Bitzi (Mitte). «Im Vordergrund steht eine sehr grosse Erleichterung, dass ich die Arbeit der letzten sieben Jahre fortführen darf. Denn man braucht in der Politik und der Verwaltung relativ lange, um gewisse Dossiers vorzubereiten und sie ins Ziel zu bringen», freute sich Bitzi.

Dass ihr die Wiederwahl erst im zweiten Anlauf gelang, störe sie nicht. Die politischen Verhältnisse in der Stadt seien ganz anders als auf kantonaler Ebene, so Bitzi Staub. Die Stadt Luzern sei die SP-Hochburg des Kantons. «Das darf man nicht persönlich nehmen.»

Den zweiten Platz belegte Kandidat Marco Baumann (FDP) mit 11'883 Stimmen. Er freue sich, dass er auch im 2. Wahlgang wieder ein so gutes Resultat erzielen konnte, sagte Baumann gegenüber der Keystone-SDA. «Das bestätigt, dass die Bevölkerung sieht, dass ich das Format für den Stadtrat habe. Das stimmt mich zuversichtlich mit Motivation mein Amt anzutreten.»

Die Wahl nicht geschafft haben Zoé Stehlin (Juso, 7901 Stimmen) und Julian Gerber (Junge Grüne, 7863 Stimmen). Die Stimmbeteiligung lag bei 41,03 Prozent, insgesamt wurden 21'699 gültige Wahlzettel eingelegt.

Im ersten Wahlgang vom 28. April waren Stadtpräsident Beat Züsli (SP) wiedergewählt und Korintha Bärtsch (Grüne) neu in die Stadtregierung gewählt worden. SP und Grüne verfügen damit neu über eine linke Mehrheit in dem Fünfergremium. Die bürgerlichen Parteien schafften es trotz eines Schulterschlusses nicht, dies zu verhindern.