Kantonsrat LU Lucerne Festival erhält mehr Geld von der öffentlichen Hand

rl, sda

21.3.2023 - 17:40

Der Erfolg von Lucerne Festival in ist eng mit dem vor 25 Jahren eröffneten Konzertsaal im KKL verknüpft. (Archivaufnahme)
Der Erfolg von Lucerne Festival in ist eng mit dem vor 25 Jahren eröffneten Konzertsaal im KKL verknüpft. (Archivaufnahme)
Keystone

Damit Lucerne Festival seine Aktivitäten ausbauen kann, erhält es von der Stadt und dem Kanton Luzern mehr Geld. Der Kantonsrat hat am Montag einer gestaffelten Erhöhung des kantonalen Beitrags um 660'000 Franken bis 2026 mit 71 zu 19 Stimmen bei 17 Enthaltungen zugestimmt.

Keystone-SDA, rl, sda

Der Kanton Luzern unterstützt das Klassikfestival mit der Stadt Luzern im Rahmen des Zweckverbands Grosse Kulturbetriebe. Heute erhält Lucerne Festival 1,168 Millionen Franken. Dieser Betrag soll auf 2,298 Millionen Franken erhöht werden.

Das Festival will sich künstlerisch neu ausrichten und international an Bedeutung gewinnen. Mit der Beitragserhöhung werde eine grosse und wichtige kulturelle Institution gestärkt, sagte Rahel Estermann (Grüne), Sprecherin der Kommission Erziehung, Bildung und Kultur.

SP und Grüne stellten die geforderte Beitragserhöhung in den Kontext der gesamten Kulturförderung. Gisela Widmer Reichlin (SP) beantragte, dass erst dann über eine Beitragserhöhung entschieden werde, wenn die hängige regionale Kulturförderung geregelt sei.

Jonas Heeb (Grüne) sagte, es gehe nicht darum, Lucerne Festival abzustrafen. Das Ungleichgewicht zwischen grossen und kleinen kulturellen Akteuren dürfe aber nicht weiter zementiert werden.

Gaudenz Zemp (FDP) warf der Linken vor, kleinkrämerisch aus der Froschperspektive zu argumentieren. Alle würden Luzern um das Lucerne Festival beneiden, sagte er.

Karin Stadelmann (Mitte) sagte, Kultur sei vielfältig und benötige deswegen eine differenzierte Förderung. Eine Rückweisung, nur weil die regionale Kulturförderung pendent sei, sei falsch.

Andere betonten, dass Lucerne Festival einen Selbstfinanzierungsgrad von 95 Prozent habe. Eine Sistierung der Beitragserhöhung könnte ein schlechtes Signal an Sponsoren aussenden.

Angelina Spörri (GLP) sagte, dass Lucerne Festival seit 22 Jahre mit dem gleichen Beitrag der öffentlichen Hand auskomme. Es könne seine Ticketpreise nicht weiter erhöhen und es sei wichtig, dass weiterhin günstigere Billette im Angebot seien.

Das Parlament lehnte den Ordnungsantrag der SP für eine Sistierung des Geschäfts schliesslich mit 74 zu 27 Stimmen ab. Ein Teil der Linken enthielt sich deswegen in der Schlussabstimmung der Stimme.

Gegen eine Beitragserhöhung war die SVP. Ihr Sprecher Bernhard Steiner (SVP) sagte, Lucerne Festivals mache es sich zu einfach, wenn es beim Staat die hohle Hand mache. Es solle sich am Markt orientieren.