Die Informatik der Stadt Luzern soll möglichst ohne Unterbrüche zur Verfügung stehen. Der Stadtrat will deswegen neben dem bestehenden eigenen Rechenzentrum ein zweites bei einem externen Anbieter aufbauen.
Wie der Stadtrat am Montag mitteilte, plant er für den Aufbau eines zweiten Datencenters ein zweistufiges Vorgehen vor. In einem ersten Schritt soll für einen beschränkten Zeitraum ein zweiter Raum in einem stadteigenen Gebäude aufgebaut werden. In der Phase zwei soll dann ein externer Standort bezogen werden.
Mit dem Ausbau will der Stadtrat seine Informatikstrategie 2020 umsetzen. Demnach soll die Verfügbarkeit der IT-Systeme und der IT-Services erhöht werden, dies weil diese wegen der Digitalisierung immer wichtiger werden. So sollen sogenannt kritische Systeme maximal einen halben Tag lang ausfallen dürfen.
Heutige Infrastruktur ungenügend
Zur Zeit betreibt die Stadt Luzern im Stadthaus ein eigenes Rechenzentrum sowie zur Datensicherung ein räumlich getrenntes Back-Up-System. Mit nur einem Datencenter könnten die geforderten Verfügbarkeitsanforderungen aber nicht eingehalten werden, schreibt der Stadtrat.
Die Stadtregierung will deswegen ein zweites Rechenzentrum aufbauen, das geografisch vom bestehenden getrennt ist. Durch die Verteilung der IT-Infrastruktur auf zwei Standorte könnten die Dienstleistungen auch bei einem kompletten Ausfall eines der beiden Rechenzentren weiterbetrieben werden, teilte der Stadtrat mit.
Der städtische Energie- und Wasserversorger EWL will ein neues Datenzentrum in Betrieb nehmen. Er möchte nach Möglichkeit dieses als zweiten Standort nutzen, schreibt der Stadtrat. Es werde aber frühestens im zweiten Quartal 2021 für Kunden bezugsbereit sein.
Damit die Stadt bis dahin nicht weiter mit den Risiken von nur einem Standort leben muss, will der Stadtrat eine Übergangslösung schaffen. Er schlägt deswegen vor, das bestehende Rechenzentrum zu optimieren. Bereits mit dem Aufbau eines temporären stadteigenen zweiten Raumes könne die Verfügbarkeit der IT erhöht werden.
Insgesamt rechnet der Stadtrat mit Investitionen von 1,44 Millionen Franken. Die jährlichen Kosten werden auf 0,7 Millionen Franken veranschlagt. Der Grosse Stadtrat soll die Vorlage am 27. Juni behandeln.
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