Der Sturm Burglind hat in Luzern, Nidwalden und Zug nach ersten Schätzungen Schäden von rund neun Millionen Franken angerichtet. Weil die anderen drei Zentralschweizer Kantone keine Gebäudeversicherung kennen, fehlen einheitliche Informationen über die Auswirkungen.
Uri, Schwyz und Obwalden gehören zu den sogenannte Gustavo-Kantonen. In diesen drei Zentralschweizer Kantonen ist eine Gebäudeversicherung gegen Feuer- und Elementarschäden zwar obligatorisch, sie kann aber statt bei einer kantonalen, bei einer privaten Versicherung abgeschlossen werden.
Wegen des Sturms waren in den drei Kantonen am Mittwoch insgesamt über 500 Notrufe eingegangen. Bei der Mobiliar, der grössten Gebäudeversicherung im Kanton Obwalden, waren bis am Donnerstagmittag rund 30 Schadensmeldungen eingegangen. Höher gelegene Orte seien stärker betroffen, insgesamt halte sich das Schadensausmass im Kanton in Grenzen.
Besonders stark betroffen war der Kanton Schwyz. Die Einsatzkräfte rückten dort 170 Mal aus. Alleine im Tierpark Goldau sorgte der Wind für Schäden in der Höhe von 50'000 Franken, wie der Park mitteilte. 50 Bäume wurden umgeknickt und das 15-jährige Graukranichmännchen von einem umstürzenden Baum erschlagen.
Beziffern lassen sich auch die Auswirkungen von Burglind in den Kantonen Luzern, Nidwalden und Zug. Bis am Donnerstagmorgen waren bei der Gebäudeversicherung Zug etwa 200 Meldungen mit einer Schadenssumme von rund 1 Million Franken eingegangen. Am häufigsten wurden heruntergefallene Ziegel gemeldet, wie Beat Huber von der kantonalen Gebäudeversicherung gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte.
Bis zu 1000 Schäden in Nidwalden
In Nidwalden gab es Sturmschäden in sämtliche Gemeinden. Beckenried, Buochs, Oberdorf und Stansstad waren etwas stärker betroffen, Hergiswil im Schutze des Pilatus etwas weniger. Bei der Nidwaldner Sachversicherung NSV sind bislang 350 Schadensmeldungen eingegangen, man rechne mit 800 bis 1000 Schäden, hiess es auf Anfrage. Sie reichen von abgeknickten Kaminhüten bis zu einer eingedrückten Fensterfront.
Da die einzelnen Schäden eher klein seien, gehe man von einer Gesamtschadenssumme von rund 4 Millionen Franken aus. Dieser Betrag sei aber mit Vorsicht zu geniessen, da das Naturereignis in einer Zeit passierte, in der viele Leute abwesend waren und gerade kleinere Schäden wie verschobene Ziegel erfahrungsgemäss noch über Wochen gemeldet würden. Zudem seien viele Alpen, die ebenfalls versichert sind, noch gar nicht zugänglich.
Im Vergleich zum Jahr 2005, als eine Überschwemmung 1800 Schäden mit einer Gesamtsumme von 40 Millionen Franken verursachte, ist Nidwalden dieses Mal glimpflich davon gekommen.
Schwerpunkt Entlebuch
Rund 1000 Schadensmeldungen sind bei der Luzerner Gebäudeversicherung eingegangen, über Nacht hätten sich viele Geschädigte per Online-Formular gemeldet, sagte Sprecher Markus Clerc auf Anfrage.
Die Versicherten hätten ein Jahr Zeit, Schäden zu melden. In einer ersten Schätzung gehe man von einer Gesamtschadenssumme zwischen 3 und 4 Millionen Franken aus. Betroffen sei das ganze Kantonsgebiet mit einem Schwerpunkt im Entlebuch.
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