Kleinseilbahnen Neuentwicklung macht Sanierung von Kleinseilbahnen günstiger

SDA

20.6.2019 - 16:05

Die Luftseilbahn Fell-Spies im Kanton Nidwalden vor ihrer Sanierung. Die Bahn wurde mit einer neu entwickelten Steuerung ausgerüstet, die speziell auf die Bedürfnisse der Kleinseilbahnen ausgerüstet ist und Sanierungen günstiger macht.
Die Luftseilbahn Fell-Spies im Kanton Nidwalden vor ihrer Sanierung. Die Bahn wurde mit einer neu entwickelten Steuerung ausgerüstet, die speziell auf die Bedürfnisse der Kleinseilbahnen ausgerüstet ist und Sanierungen günstiger macht.
Source: KEYSTONE/URS FLUEELER

Im Kanton Nidwalden ist die Kleinseilbahn Fell-Spiess umgebaut worden. Für die Bahn wurde eine neue Steuerung entwickelt, die die Sanierung weiterer kleiner Luftseilbahnen deutlich günstiger machen kann.

Die Spiesbahn im Gebiet Oberrickenbach erschliesst seit bald hundert Jahren einen Bauernhof. Für den dritten Umbau der Bahn sei eine neue Steuerung entwickelt worden, die für die Zukunft der Kleinseilbahnen einen Meilenstein bedeute, teilten der Seilbahnverband Nidwalden und die Freunde der Kleinseilbahnen am Donnerstag mit.

Neu an der Steuerung sei, dass sie auf die Bedürfnisse einer kleinen Seilbahn abgestimmt sei, sagte Seilbahningenieur Reto Canale, der Projektleiter des Spiesbahn-Umbaus, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. In einer gängigen Seilbahnsteuerung habe es viele Funktionen, die eine kleine Bahn nicht benötige. Diese seien in der Steuerung für die Spiesbahn weggelassen worden. Beim Sicherheitsniveau seien aber keine Konzessionen gemacht worden.

Eine herkömmliche Steuerung kostet nach Angaben Canales rund 300'000 Franken, die neu für die Spiesbahn entwickelte dagegen weniger als 100'000 Franken. Dieser Preisvorteil dürfte für die rund 20 Nidwaldner Kleinseilbahnen und weitere Anlagen in der Schweiz wichtig sein, denn viele stehen vor Sanierungen und kämpfen ums Überleben.

Entwickelt wurde die neuartige Steuerung für Kleinseilbahnen von den Ostschweizer Firmen Inset/AEP in enger Zusammenarbeit mit Canale und dem Seilbahnverband Nidwalden. Entscheidend war aber, dass der Verein Freunde der Kleinseilbahnen die Entwicklung mit 100'000 Franken unterstützte.

Kleinseilbahnen seien auch eine emotionale Angelegenheit, sagte Canale. Sie seien ein Schweizer Kulturgut und wichtig für den sanften Tourismus. Ueli Schmitter, Präsident des Seilbahnverbands Nidwalden, erklärt in der Mitteilung, Kleinseilbahnen sicherten die dezentrale Besiedlung in den Bergen.

Die Spiesbahn hat aber nicht nur eine neue Steuerung erhalten, sondern auch einen neuen Motor. Bald würden auch neue Kabinen installiert werden, teilte der Seilbahnverband Nidwalden mit.

Die Kontrollstelle des interkantonalen Seilbahnkonkordats IKSS hat die Anlage abgenommen. Die Betriebsbewilligung wurde vom Kanton Nidwalden nach Angaben Canales bereits wieder erteilt.

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