Umwelt Neues Nidwaldner Waldreservat fördert seltene Flechtenart

SDA

22.1.2020 - 09:56

Im Steinalper Wald bei Wolfenschiessen NW sollen Baumflechten ungestört gedeihen können. (Symbolbild)
Im Steinalper Wald bei Wolfenschiessen NW sollen Baumflechten ungestört gedeihen können. (Symbolbild)
Source: KEYSTONE/ADV

In der Nidwaldner Gemeinde Wolfenschiessen entsteht ein neues Waldreservat auf einer Fläche von 57 Hektaren. Im Steinalper Wald sollen seltene Flechten erhalten bleiben. Der Kanton und die Alpgenossenschaft haben einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet.

Die Genossenschaft als Eigentümerin sei bereit, den Wald während 50 Jahren nur eingeschränkt zu nutzen, teilte die Nidwaldner Staatskanzlei am Mittwoch mit. Der Steinalper Wald eigne sich besonders gut als Reservat, weil er mangels Häuser und Verkehrswege keine Schutzaufgaben zu erfüllen habe und für die Holznutzung dort wenig interessant sei.

Das Gebiet zeichne sich durch einen grossen Reichtum an baumbewohnenden Flechtenarten aus. Unter den 143 Gattungen befänden sich auch sehr seltene, so etwa die Mehlige Strahlenflechte, die in der Schweiz als ausgestorben galt. Auch das vom Aussterben bedrohte Schrift-Spaltauge konnte nachgewiesen werden.

Im neu geschaffenen Waldreservat kommen überdies 40 sogenannte Zeigerarten vor. Dabei handelt es sich um Lebewesen, die ihre Lebensfunktionen je nach Umwelteinflüssen anpassen. Weiter sollen Strukturen für das Birkwild erhalten und gefördert werden.

Das Gebiet im Steinalper Wald ist das 13. Waldreservat im Kanton. Diese haben eine Fläche von insgesamt 625 Hektaren. Ziel sind 800 Hektaren bis 2030.

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