Medien Online-Medium «Zentralplus» organisiert sich neu und strebt Abo an

SDA

4.11.2020 - 16:04

Zentralplus bringt sich in Stellung, um allfällige Fördergelder des Bundes zu erhalten.
Zentralplus bringt sich in Stellung, um allfällige Fördergelder des Bundes zu erhalten.
Source: Screenshot Zentralplus

Das Zentralschweizer Onlinemedium «Zentralplus» hat seine Organisation angepasst. Der Unterstützungsverein wurde aufgelöst, neue Herausgeberin ist die gemeinnützige Zentralplus AG. Um an der staatlichen Medienförderung teilhaben zu können, steht ein Abo-Modell im Raum.

Das Medium strebe künftig eine gemischte Finanzierung aus Werbung, Community und staatlicher Medienförderung an, teilte die Zentralplus AG am Mittwoch mit. Die geplante Medienförderung des Bundes setzt voraus, dass ein wesentlicher Teil der Einnahmen direkt von den Nutzerinnen und Nutzern stammen.

Bei Zentralplus sind es nach eigenen Angaben über 400'000 Nutzerinnen und Nutzer pro Monat. Bisher beteiligen sich diese hauptsächlich mit Spenden an den Kosten. Zukünftig möchte man auf ein vorerst freiwilliges Abo-Modell setzen. Bezahlschranken oder eine Registrierungspflicht soll es auch künftig keine geben.

Gestärkt werden sollen die Präsenz der Onlineplattform in der Öffentlichkeit und der Dialog mit den Nutzerinnen und Nutzern. Die Leserschaft direkt einzubinden sei wichtig, heisst es in der Mitteilung. Deshalb werde die Organisationsform angepasst.

Zehn Jahre lang unterstützen

Der bisherige Unterstützungsverein Medien-Meinung-Vielfalt M.M.V. wurde aufgelöst. Die Herausgeberin heisst nicht mehr MMV online AG sondern Zentralplus AG und ist neu gemeinnützig ausgerichtet. Damit könne sie direkt Spenden generieren und mache sich förderungswürdig, hiess es beim Herausgeber auf Anfrage.

Der Bundesrat will zur Förderung der Onlinemedien ein neues Gesetz schaffen. Damit sollen publizistische Bezahlangebote, die einen professionellen digitalen Service-public-Journalismus bieten, für zehn Jahre unterstützt werden. Die Vorlage kommt voraussichtlich in der Wintersession in den Nationalrat. Eine Inkraftsetzung ist frühestens anfangs 2022 realistisch.

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