Coronavirus – Schweiz Schwyz will «Abschluss zweiter Klasse» verhindern

SDA

12.5.2020 - 11:39

Das Theresianum Ingenbohl, eines der Gymnasien im Kanton Schwyz. (Archivbild)
Das Theresianum Ingenbohl, eines der Gymnasien im Kanton Schwyz. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/SIGI TISCHLER

Die Maturaprüfung sei ein «unverzichtbares Element» der gymnasialen Ausbildung. Damit hat das Schwyzer Bildungsdepartement in einem Brief an die Maturanden das Festhalten an der Abschlussprüfung begründet. Der speziellen Situation werde aber Rechnung getragen.

Wie die anderen Zentralschweizer Kanton, so hat auch Schwyz entschieden, trotz des wochenlangen Ausfalls des Präsenzunterrichts nicht auf die Maturaprüfung zu verzichten. Allerdings werden die angehenden Akademikerinnen und Akademiker nur schriftlich und nicht mündlich geprüft. In anderen Kantonen wie Zürich oder Bern wird auf die Prüfungen ganz verzichtet.

Bei einem Teil der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten stiess der Entscheid des Schwyzer Erziehungsrats auf Unverständnis. Sie erhoben gegen die Durchführung der schriftlichen Maturaprüfung Protest. Am Dienstag hat das Bildungsdepartement seine Stellungnahme gegenüber den Abschlussklassen veröffentlicht.

Das Bildungsdepartement stellt zunächst klar, dass es keine gesamtschweizerische Einheitsmaturität gebe. Die Bildungsverantwortung liege bei den Kantonen, auch unter normalen Umständen gebe es kantonale Unterschiede.

Der Erziehungsrat sei zum Schluss gekommen, dass es aufgrund der Pandemiesituation im Kanton Schwyz keine Veranlassung gebe, ganz auf die Maturaprüfung zu verzichten, schreibt das Bildungsdepartement.

Rundungsregel

Die spezielle Situation, der die Schülerinnen und Schüler ausgesetzt gewesen seien, rechtfertige jedoch einen Verzicht auf die mündlichen Prüfungen sowie gewisse Anpassungen, heisst es in dem Schreiben. So sei eine Rundungsregel zu Gunsten der Schülerinnen und Schüler vorgesehen.

Die Maturaprüfung sei ein unverzichtbares Element der Mittelschulausbildung, schreibt das Bildungsdepartement, denn mit ihr würden die Kenntnisse und Kompetenzen der letzten zwei Schuljahre getestet. Mit der Durchführung der Prüfung könne auch verhindert werden, dass später die Schwyzer Matura 2020 als «Abschluss zweiter Klasse» bezeichnet werde.

Im Kanton Schwyz finden die schriftlichen Maturaprüfungen normalerweise Ende April vor den Frühlingsferien statt. Dieses Jahr werden sie vom 25. bis 29. Mai durchgeführt, dies mit einem Schutzkonzept, wie es in dem Schreiben heisst. Auch den vulnerablen Schülern und Lehrern soll demnach Rechnung getragen werden.

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