Schweizergarde Schwyzer Regierung verteidigt Swisslos-Beitrag für Kasernenbau

kad, sda

15.9.2022 - 11:17

Die Schweizergarde im Vatikan soll ein neues Zuhause erhalten - dessen Finanzierung stösst in der Schweiz teilweise auf Kritik. (Archivbild)
Die Schweizergarde im Vatikan soll ein neues Zuhause erhalten - dessen Finanzierung stösst in der Schweiz teilweise auf Kritik. (Archivbild)
Keystone

Der Kanton Schwyz bezahlt die 162'000 Franken an den Bau der neuen Kaserne für die Schweizergarde aus dem Lotteriefonds. An Schwyzer Kulturinfrastruktur will er sich aber auch künftig nicht finanziell beteiligen.

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Wie andere Kantone auch, unterstützt Schwyz das Bauprojekt im Vatikan mit 1 Franken pro Einwohnerin und Einwohner. Dass er dieses Geld dem Lotteriefonds entnimmt und den Betrag dem Bereich Kultur zuordnet, hat Kritiker auf den Plan gerufen.

Kantonsrat Jonathan Prelicz und Kantonsrätin Carmen Muffler, beide der SP zugehörig, wollten in einer Interpellation vom Regierungsrat wissen, wie er den Beitrag an ein Objekt im Ausland rechtfertige, während die Schwyzer Kulturhäuser für ihre Infrastruktur keine finanzielle Unterstützung des Kantons erhalten.

In ihrer am Donnerstag veröffentlichten Antwort hält die Regierung fest, die Garde sei im Kanton Schwyz fest verankert. Sie erwähnt den ersten Gardehauptmann, Kaspar von Silenen, der auf Gesslerburg bei Küssnacht zur Welt kam und das Schwyzer Landrecht besass.

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Sie argumentiert, das Projekt im Vatikan wäre keiner anderen Swisslos-Kategorie zuzuordnen. Im historischen und kulturhistorischen Bereich könnten auch Infrastrukturkosten unterstützt werden, da dabei vielfach die Pflege des kulturellen Erbes im Vordergrund stehe.

Bei der zeitgenössischen Kulturförderung solle der Kanton Schwyz dagegen auch künftig nur die Kulturschaffenden unterstützen und nicht Gebäude oder Infrastruktur.

Die Kaserne der Schweizergarde ist in einem schlechten Zustand. Der Neubau soll 50 Millionen Franken kosten. Gebaut wird er nicht vom Vatikan, sondern von einer eigens gegründeten Schweizer Stiftung. Auch der Bund und andere Kantone hatten sich zu einer Spende bereit erklärt. Im Kanton Luzern ergriff ein Komitee das Referendum gegen den Beitrag von 400'000 Franken, womit es am 25. September zur Abstimmung kommt.