Immobilie Sicherheitszentrum in Rothenburg wird deutlich grösser und teurer

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1.12.2022 - 12:21

Der Luzerner Finanzdirektor Reto Wyss präsentierte am Donnerstag die Botschaft zum neuen Sicherheitszentrum in Rothenburg. (Archivbild)
Der Luzerner Finanzdirektor Reto Wyss präsentierte am Donnerstag die Botschaft zum neuen Sicherheitszentrum in Rothenburg. (Archivbild)
Keystone

Das Sicherheitszentrum, das der Kanton Luzern in Rothenburg bauen will, wird viel grösser und teurer als ursprünglich geplant. Grund sind höhere Landkosten, zusätzliche Volumen, die Ausstattung und die Teuerung. Der Regierungsrat geht von 290 Millionen Franken aus.

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91 Millionen Franken stand auf dem Preisschild, als die Luzerner Regierung vor drei Jahren in Rothenburg erstmals ihre Pläne für ein neues Sicherheitszentrum für Polizei, Lebensmittelkontrolle und Veterinärdienst vorstellte. Von einem «grossen Brocken» sprach damals Finanzdirektor Reto Wyss (Mitte).

Der Regierungsrat beantragte am Donnerstag dem Parlament einen Planungskredit von 22 Millionen Franken für das Zentrum. Die Anlagekosten des gesamten Baus liegen nun bei rund 290 Millionen Franken.

Im April 2020 war man bei der Wettbewerbskalkulation bereits von 150 Millionen Franken ausgegangen. Das Projekt sei vor allem gewachsen und teurer geworden, weil auf eine Etappierung des Baus verzichtet werde, betonte Finanzdirektor Wyss am Donnerstag vor den Medien. «Wir wollen alles auf einmal realisieren.»

«Synergien nutzen»

So ist neu in diesem Bau in Rothenburg auch die neue Einsatzleitzentrale für Luzern, Ob- und Nidwalden eingeplant sowie weitere Abteilungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft.

«Eine Konzentration der sicherheitsrelevanten Dienststellen», fasste Sicherheitsdirektor Paul Winiker (SVP) zusammen. Und: Damit könnten auch Synergien besser genutzt werden. Die Polizei beispielsweise könne 10 bis 20 Stellen einsparen, führte Polizeikommandant Adi Achermann aus.

Zum ursprünglichen Projekt hinzu kamen weiter unter anderem auch ein Festnahmezentrum, die Grundstückkosten, die Teuerung von 11 Prozent, Bauherrenleistungen sowie Reserven von rund 3500 Quadratmetern, wie Wyss sagte. Geplant seien auch eine Kita und eine Mensa. Das Gebäude soll in Holz-Hybrid-Bauweise mit Recyclingbeton erstellt werden sowie eine Photovoltaikanlage und eine Erdsondenheizung erhalten.

«Das heutige Projekt hat somit einen ganz anderen Umfang und eine ganz andere Komplexität erhalten», sagte Wyss. Sicherheitsdirektor Winiker ergänzte: «Das Projekt aber ist nicht einfach so teurer geworden.»

Sondern eben auch grösser. Und zwar teils aus dringendem Handlungsbedarf, wie Winiker sagte. Beispielsweise, weil gewisse Immobilien am Ende ihres Lebenszyklus seien. Oder eben wegen der neuen Einsatzleitzentrale.

Damit ein vergleichbares Flächenangebot zur Verfügung gestellt werden kann, sind laut der Botschaft nur schon bei der Luzerner Polizei unmittelbare Investitionskosten von 108 Millionen Frankennotwendig. Zudem müsste ein Ersatzstandort für die Einsatzzentrale gefunden werden.

Würde das Projekt nicht realisiert, müssten auch Ersatzstandorte für die primären Nutzerinnen Verkehrspolizei, Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz sowie den Veterinärdienst gefunden werden.

Drei Jahre Verzögerung

Statt wie ursprünglich geplant 2028 soll das Gebäude im Sommer 2031 in Betrieb genommen werden. Die Verzögerung sei auf die Weiterentwicklung des Projekts und die dadurch gestiegene Komplexität zurückzuführen, begründet die Regierung.

Das Zentrum soll dereinst 690 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Arbeitsplatz dienen. In der geplanten strategischen Reserve gibt es zudem Raum für 120 Arbeitsplätze.

Über den Planungskredit soll der Kantonsrat im März 2023 befinden. Die Volksabstimmung zum Baukredit würde im Oktober 2026 stattfinden.