Gebäudetechnik Swisspor realisiert Dämmstoff-Produktionswerk nicht in Reiden LU

we, sda

20.3.2023 - 09:16

Der Luzerner Wirtschaftsdirektor Fabian Peter (FDP) bedauert den Entscheid von Swisspor. (Archivbild)
Der Luzerner Wirtschaftsdirektor Fabian Peter (FDP) bedauert den Entscheid von Swisspor. (Archivbild)
Keystone

Swisspor wird das Produktionswerk für mineralische Dämmstoffe doch nicht in Reiden LU realisieren. Die Firma hat drei ausserkantonale Standorte evaluiert, an denen das Werk schneller realisiert werden könnte. Wo diese liegen, ist laut Swisspor-CEO Daniel Jenni «noch nicht spruchreif».

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Jenni sagte am Montagmorgen vor den Medien einzig, dass die drei Standorte in drei verschiedenen Kantonen lägen und sich alle bereits in der Bauzone befänden. Und, dass sich die Gespräche in den entsprechenden Gemeinden «sehr gut» entwickelten.

Konkret heisst dies auch: An allen drei Alternativstandorten liesse sich das von Swisspor «dringend benötigte» Produktionswerk für mineralische Dämmstoffe schneller realisieren als am ursprünglich in Betracht gezogenen Standort des strategischen Arbeitsgebiets (SAG) Reiden. Denn dort hätte das ganze Areal in einem kommunalen Nutzungsplanungsverfahren zuerst eingezont werden müssen.

Diese «aufwändigen Einzonungs-und Bewilligungsverfahren, allenfalls verzögert durch Einsprachen und Beschwerden», veranlasste Swisspor, nach Alternativstandorten zu suchen, an welche sich ein solches Werk schneller realisieren lässt. «Zeitnahe», wie Jenni es nannte.

«Verpasste Chance»

«Wir bedauern diesen Entscheid», sagte Luzerns Wirtschaftsdirektor Fabian Peter (FDP). Es sei eine «verpasste Chance» für die Region und den Kanton. Doch man werde die Lehre aus dieser Angelegenheit ziehen und auch die anderen beiden SAG-Standorte überprüfen. Insgesamt investierte die Luzerner Wirtschaftsförderung und der Kanton «mehrere hundert Stunden Manpower» in dieses Projekt.

Auch Daniel Jenni sagte, Swisspor bedaure diesen Entschied. Der volkswirtschaftliche Nutzen wäre sicher beachtlich gewesen. Er betonte: «Es war ein unternehmerischer Entscheid.» Schliesslich sei die Energiestrategie des Kantons und des Bundes ein wesentlicher Bestandteil ihrer Unternehmenskultur. Um die Klimaziele zu erreichen, brauche die Schweiz dringend zusätzliche Produktionskapazitäten für die Herstellung von Dämmstoffen.

Umwelt -und Energieclusters trotzdem prüfen

Swisspor beabsichtigte in Reiden auf einer Fläche von 145'000 Quadratmetern ein neues Produktionswerk für mineralische Dämmstoffe sowie ein eigenes Dienstleistungszentrum zu errichten. Auf der restlichen Fläche hätte ein Cluster von Forschungseinrichtungen und Unternehmungen im Bereich der Gebäude- und Umwelttechnologie entstehen sollen.

Die Schaffung eines solches Umwelt -und Energieclusters solle, so seien sich der Kanton, die Hochschule Luzern, die Wirtschaftsförderung und Swisspor einig, ortsunabhängig weiter geprüft werden, sagte Fabian Peter.