Kriminalität Telefonbetrug in Zug im letzten Moment vereitelt

SDA

19.1.2018 - 16:35

Betrüger, die sich am Telefon als Polizisten ausgeben und vorwiegend älteren Menschen Geld und Wertsachen abschwatzen, sind auch im Kanton Zug aktiv. Die Strafverfolgungsbehörden warnen vor der sogenannten "Spoofing"-Masche und weisen darauf hin, dass die Zuger Polizei Schweizerdeutsch spricht.

Die Telefonbetrüger seien seit Wochen in der Zentralschweiz aktiv, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag. In Obwalden schlug am Donnerstag ein Enkeltrickbetrug fehl, weil eine betroffene Frau plötzlich zweifelte, dass ihre Nichte am Telefon sei. Bei der Luzerner Polizei gingen gleichentags rund ein Dutzend Meldungen von "Spoofing"-Versuchen ein, Schäden sind keine bekannt.

In Zug konnte eine Geldübergabe "in letzter Minute" verhindert werden. Eine 69-jährige Frau habe einen Anruf von einem angeblichen Polizisten mit einer offiziellen Telefonnummer der Polizei erhalten. Auf Hochdeutsch habe er sie mehrmals gefragt, ob sie Schmuck und Wertgegenstände besitze.

Auch wies er die Seniorin darauf hin, dass sich in ihrem Quartier gerade ein Raubüberfall ereignet habe und dass Einbrecher unterwegs seien. In weiteren Telefonaten wurde der Druck auf die Frau erhöht, indem ihr gesagt wurde, ihr Bankkonto sei gehackt worden und deshalb sei ihr Geld nicht mehr sicher.

Kurz darauf meldete sich eine angebliche Polizistin bei der Frau und forderte sie auf, 30'000 Franken von ihrem Bankkonto abzuheben. Dieses Geld sollte sie anschliessend der Polizei zur Spurensicherung bringen.

Anonyme Nummer

Die Seniorin begab sich daraufhin zu ihrer Bank und hob trotz eindringlicher Mahnungen durch den Bankangestellten 20'000 Franken ab. Auf dem Weg zum Geldübergabeort rief die falsche Polizistin wieder an - diesmal mit einer unterdrückten Rufnummer.

Weil auf dem Handy der Frau "Anonym" auf dem Display erschien, wurde sie misstrauisch, und ging zur echten Polizei. Die Geldübergabe wurde verhindert.

Die Zuger Polizei rät dringend, stets zu überprüfen, ob es sich um einen echten Polizisten handelt. Deshalb soll man die 117 anrufen und nach dem entsprechenden Polizisten fragen.

Auch ruft sie insbesondere die jüngeren Generationen dazu auf, alle Senioren im persönlichen Umfeld über diese Betrugsmasche zu informieren.

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