Der Urner Regierungsrat sieht keinen Grund, wegen den Plänen der Kantonalbank, ihre Präsenz in den Gemeinden zu reduzieren, die Notbremse zu ziehen. Er könne die Strategie der Bank nachvollziehen, teilte er am Mittwoch mit.
Die Urner Kantonalbank (UKB) hatte im Dezember 2018 angekündigt, drei Zweigstellen zu schliessen und drei Standorte auf einen Videoservice zu reduzieren. Die Bank reagierte damit nach eigenen Angaben auf die Digitalisierung, ein geändertes Kundenverhalten und auf den Wettbewerbsdruck.
Diese sogenannte Distributionsstrategie 2021 führte zu teils heftigen Reaktionen. Die SVP-Fraktion verlangt in einer Motion die Abberufung der Bankspitze. Der Regierungsrat lehnt dies ab, wie er am Mittwoch mitteilte.
Er habe sich im Rahmen des Konsultationsverfahrens ein umfassendes Bild über die Herausforderungen der UKB gemacht, teilte der Regierungsrat mit. Dazu gehörten die rasche Digitalisierung, die verschärften Auflagen, das tiefe Zinsniveau, die wachsende Konkurrenz oder das veränderte Kundenverhalten.
Die Bankführung will mit einer Gesamtstrategie 2021 auf diese Entwicklung reagieren. Der Regierungsrat stehe hinter dieser Strategie, schreibt er. Der Bankrat habe zielführende Entscheide getroffen. Auch könne der Regierungsrat die Distributionsstrategie als Teil der Gesamtstrategie nachvollziehen.
Der Regierungsrat überlässt damit die Federführung dem Bankrat der UKB. Es obliege diesem, im Rahmen seiner Zuständigkeit konkrete Optimierungen an seiner Distributionsstrategie zu erarbeiten.
Die UKB hatte nach der heftigen Kritik Anfang Februar die Umsetzung der Distributionsstrategie gestoppt und nachträglich ein Konsultationsverfahren durchgeführt. Der Regierungsrat und die UKB setzten eine gemeinsam eine Arbeitsgruppe ein, in die auch die Gemeinden eingebunden wurden. Der Regierungsrat erwarte von der Arbeitsgruppe wertvolle Impulse, teilte er mit.
Zurück zur Startseite