Öffentlicher Verkehr VBL sistieren Batteriebus-Ausschreibung nach Kantonsentscheid

kad, sda

18.1.2023 - 08:33

Die VBL haben die Beschaffung von Batteriebussen vorerst eingestellt. (Symbolbild)
Die VBL haben die Beschaffung von Batteriebussen vorerst eingestellt. (Symbolbild)
Keystone

Die Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) stoppen die Ausschreibung für neue Batterie-Trolleybusse. Diese hätten unter anderem auf einer neuen Linie zwischen Littau und Luzern zum Einsatz kommen sollen. Die dafür nötigen Durchmesserperrons auf dem Bahnhofplatz hatte der Kanton aber aus Gründen der Verkehrssicherheit abgelehnt.

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Um die wachsende Bevölkerung in der Stadt Luzern auch künftig mit dem Bus befördern zu können, plante der Kanton auf dem Bahnhofplatz je zwei zusätzliche Durchmesserperrons pro Fahrtrichtung. Dazu hätte die Seebrücke verbreitert werden müssen.

Im vergangenen Mai brach die Regierung nach sieben Jahren Planung das Unterfangen ab. Die Verkehrssicherheit sei ungenügend, die Kosten von 11 Millionen Franken seien zu hoch, zumal unklar sei, wie die Situation nach dem allfälligen Bau des Durchgangsbahnhofs aussehe.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die VBL allerdings bereits die Beschaffung von 22 Batterie-Trolleybussen aufgegleist, wie es am Mittwoch beim Verkehrsverbund Luzern (VVL) auf Anfrage hiess. Dieser bestellt die ÖV-Angebote im Kanton Luzern.

Nötig sind 13 dieser Busse, um ab 2025 auf der Linie 12 zwischen Luzern und Littau sowie der Linie 30 zwischen Ebikon und Littau die heutigen Dieselbusse zu ersetzen. Ab 2027 wären sie und die neun weiteren Fahrzeuge zudem auf geplanten neuen Linien zum Einsatz gekommen, die mit dem Bau der Durchmesserperrons ermöglicht worden wären.

Keine Änderung möglich

Mit dem Entscheid des Kantons habe sich diese Ausgangslage nun verändert, teilte der VVL mit. Es wäre zu riskant, die Fahrzeuge zu bestellen, bevor klar sei, dass sich die dafür notwendige Infrastruktur realisieren lasse.

Dass man die Ausschreibung abbreche, habe rechtliche Gründe, hiess es beim VVL. Die Zahl der geforderten Fahrzeuge könne nicht nachträglich nur auf die für die Ersatzbeschaffung notwendigen Fahrzeuge reduziert werden.

Die neuen Busse werden auf Strecken ohne Fahrleitung von Batterien betrieben. Für die neuen Linien wäre neben den Perrons auch die Elektrifizierung des steigungsreichen Abschnitts zwischen Kreuzstutz und Michaelshof notwendig. Auch die Investitionen dafür seien vorerst zurückgestellt, heisst es in der Mitteilung.

Diese Strategie, auf Batteriebetriebene Busse umzusteigen, sei nach wie vor unbestritten. VVL und VBL wollen nun weitere Abklärungen vornehmen. Darin einfliessen soll auch die Tatsache, dass der VVL prüft, ÖV-Linien neu auszuschreiben.