BankenZuger Kantonalbank hält Gewinn im Pandemie-Jahr 2020
tp
28.1.2021 - 14:50
Die Zuger Kantonalbank (ZGKB) hat in dem von der Corona-Pandemie geprägten Geschäftsjahr 2020 den Gewinn gehalten. Zulegen konnte die Bank im vergangenen Jahr vor allem in der Vermögensverwaltung, wo sie von den Bewegungen an den Finanzmärkten profitieren konnte.
Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis sank im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent auf 104,5 Millionen Franken, wie die ZGKB am Donnerstag mitteilte. Dies war allerdings darauf zurückzuführen, dass die Abgeltung der Staatsgarantie neu nicht mehr über die Gewinnverwendung, sondern über den Geschäftsaufwand verbucht wird.
Unter dem Strich verblieb ein leicht höherer Reingewinn von 74,8 Millionen Franken (+0,1 Prozent). Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 220 Franken pro Aktie erhalten.
Wachstum in Vermögensverwaltung
Im Zinsengeschäft konnte die Kantonalbank den Netto-Erfolg um 0,9 Prozent auf 148,9 Millionen Franken verbessern. Auf Wachstumskurs blieb die Bank im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, wo der Erfolg um knapp 11 Prozent auf 54,4 Millionen Franken anstieg. Dies spiegle die «konsequente Umsetzung» der Strategie der Bank und das dadurch erzielte Wachstum im Vermögensverwaltungsgeschäft, schreibt die Bank.
Deutlich schwächer präsentierte sich allerdings das Handelsgeschäft (-17 Prozent auf 12,8 Millionen Franken). Der Rückgang sei einerseits auf die in der Corona-Krise eingebrochene Nachfrage nach Fremdwährungen und andererseits auf stark gesunkene Zinsen in den USA und in Europa zurückzuführen.
Der Geschäftsaufwand lag derweil mit einem Plus von 4,9 Prozent klar über dem Vorjahreswert. Grund dafür ist, dass die Extrazuweisung an den Kanton für die Abgeltung der Staatsgarantie wegen des neuen Kantonalbankengesetzes neu im Geschäftsaufwand verbucht wurde. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis betrug noch 47,2 Prozent gegenüber 45,6 Prozent im Jahr davor.
Verhaltendes Hypothekarwachstum
Nach dem starken Vorjahr wies die Zuger Kantonalbank für 2020 nur noch ein verhaltenes Wachstum der Hypothekarforderungen von 0,7 Prozent aus. Die gute Verfassung des Zuger Immobilienmarkts bleibe aber auch in der Corona-Krise unangetastet, betont die Bank. Im Rahmen des Covid-19-Kreditprogramms des Bundes stellte die ZGKB zudem über 100 Millionen Franken für die Liquiditätssicherung von Zuger KMU zur Verfügung.
Die betreuten Depotvermögen legten dank der Erholung an den Aktienmärkten nach dem Kurseinbruch zu Beginn der Corona-Krise bis Ende Jahr deutlich zu und stiegen auf 13,4 Milliarden Franken (+5,7 Prozent). Die gesamte Bilanzsumme der Kantonalbank zog auf 16,9 Milliarden Franken an (+7,8 Prozent).
Für 2021 gibt sich die ZGKB zuversichtlich. Der Zuger Immobilienmarkt werde schweizweit seine Sonderstellung behalten, gibt sich die Bank überzeugt. Die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden wird zudem durch die Corona-Pandemie noch verstärkt.
Zinsaufwand senken
Die ZGKB erwartet, das Zinsergebnis trotz anhaltendem Margendruck auch in den kommenden Jahren stabil halten zu können. Sie kann derzeit ihren Zinsaufwand unter anderem damit senken, dass sie Gelder anderer Institute zu Negativzinsen annimmt.
Bezüglich Negativzinsen für Privatkunden habe die ZGKB eine andere Politik als andere Bankinstitute, sagte ZGKB-CEO Pascal Niquille. So gebe es keine generelle Grenze, ab der Negativzinsen belastet würden. «Die grosse Menge an Retailkunden wird sicher nicht durch Negativzinsen belastet.»
Wie bereits früher angekündigt, geht Niquille im Frühling 2021 in Pension. Per 1. März 2021 übernimmt Hanspeter Rhyner, früherer CEO der Glarner Kantonalbank, den Vorsitz der Geschäftsleitung.
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