Im Kanton Aargau erhalten nach den eidgenössischen Wahlen und der Regierungsratsersatzwahl vom 20. Oktober insgesamt 10'000 Personen Post. Mit einer Nachbefragung will das Zentrum für Demokratie Aarau (ZDA) das Wahlverhalten der Aargauerinnen und Aargauer ausleuchten.
Die aus dem Register der Wahlberechtigten repräsentativ ausgewählten Personen würden einen Fragebogen und ein Login für den Onlinefragebogen erhalten, sagte Politikwissenschaftler Thomas Milic vom ZDA am Mittwoch vor den Medien.
Bei der Nachbefragung zu den Wahlen für den Ständerat und den Nationalrat sowie für die Regierungsratsersatzwahl würden auch politischen Haltungen und Einstellungen erhoben. Erfahrungen zeigten, dass vor allem Personen bei der Nachbefragung mitmachten, die sich an der Wahl oder Abstimmung beteiligt hätten, hielt Milic fest.
Freiwillig
Rund jeder fünfte Angeschriebene wird die Fragen wohl beantworten. Das Mitmachen bei der Nachbefragung ist freiwillig. Die Befragung führt das Umfrageinstitut publitest im Auftrag des ZDA durch.
Der Politikwissenschaftler rechnet damit, dass erste Ergebnisse möglicherweise vier bis fünf Wochen nach dem Wahltag vorliegen werden.
Die Nachbefragung ist Bestandteil des Projekts «Fokus Aargau» für insgesamt acht Befragungswellen. Die Kosten betragen 472'000 Franken. Das Geld stammt aus dem kantonalen Swisslosfonds. Es fanden bereits Befragungen nach den Abstimmungen über die kantonalen Volksinitiativen für den Wald und für eine Millionärssteuer statt.
Stadt steht hinter ZDA
Das Zentrum für Demokratie in Aarau besteht seit 2009. Die Trägerschaft des Zentrums ist als einfache Gesellschaft organisiert. Ihr gehören die Stadt Aarau, der Kanton Aargau sowie die Universität Zürich und die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) an.
Der Kanton Aargau bezahlt 800'000 Franken pro Jahr an die Betriebskosten. Die Stadt Aarau unterstützt das ZDA nach einem positiven Entscheid der Stimmbürger mit 785'000 Franken pro Jahr. Die Uni Zürich beteiligt sich mit rund 300'000 Franken.
Der Aarauer Stadtammann Hanspeter Hilfiker (FDP) stellte am Mittwoch vor den Medien Aussicht, dass die Stadt das ZDA auch nach dem Jahr 2021 mit rund 800'000 Franken pro Jahr unterstützen will. Das ZDA schaffe für Aarau einen Bezug zur Hochschullandschaft, sagte Hilfiker. Der Stadtrat sei stark interessiert, das Engagement weiterzuführen.
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