Lehrerin Edita Nuredini mit einer Gruppe ihrer Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine, Afghanistan und Tansania im Basler Holbein-Schulhaus.
Artem (12), Korniliy (13), Matvey (12), Anastasia (13) und Maksym (15) vor der Wandtafel mit den Begrüssungsformeln in ihrer Muttersprache.
Der Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer schaut den Schülerinnen und Schülern aus Flüchtlingsfamilien über die Schulter.
155 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine in Basler Schulen - Gallery
Lehrerin Edita Nuredini mit einer Gruppe ihrer Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine, Afghanistan und Tansania im Basler Holbein-Schulhaus.
Artem (12), Korniliy (13), Matvey (12), Anastasia (13) und Maksym (15) vor der Wandtafel mit den Begrüssungsformeln in ihrer Muttersprache.
Der Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer schaut den Schülerinnen und Schülern aus Flüchtlingsfamilien über die Schulter.
155 aus der Ukraine geflüchtete Schülerinnen und Schüler sind bis jetzt in Einstiegsgruppen oder Regelkassen der Basler Volksschule untergebracht. Und täglich kommen neue hinzu. Bislang konnten die Schulen den Ansturm dank grossem Engagement gut bewältigen.
Willkommen heissen und rasch sowie möglichst niederschwellig integrieren, laute die Devise bei der Aufnahme von Schülerinnen und Schülern, die mit dem Flüchtlingsstrom in den Kanton Basel-Stadt gelangen, sagte der Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer (LDP). Er hatte die Medien am Donnerstag zu einem Augenschein in die Sekundarschule Holbein eingeladen.
Elf Schulkinder im Alter von 12 bis 15 Jahren zählt die Einstiegsgruppe im Schulhaus, die sich in erster Linie auf das Erlernen der Deutschen Sprache konzentriert. Sieben stammen aus der Ukraine, zwei aus Afghanistan und je eine Schülerin aus Tansania und Italien. Auf der Wandtafel prangen die Willkommensgrüsse in den Muttersprachen Ukrainisch, Pashto und vielen weiteren Sprachen.
«Am Anfang empfand ich es schon als grosse Herausforderung», sagt die Deutschlehrerin Edita Nuredini. Sie habe an einem Montag mit vier Schülerinnen und Schülern begonnen, bis Freitag sei die Zahl bereits auf elf angewachsen – «ich musste quasi jeden Tag wieder von Neuem beginnen».
Mittlerweile habe sich der Unterricht aber gut eingespielt, sagt sie. Sie sei überrascht, wie schnell die Schülerinnen und Schüler Fortschritte zeigten. Und sie sei über die Solidarität der anderen Schülerinnen und Schüler sehr erfreut.
An diesem Donnerstag ging es darum, in Gruppen über Bildkärtchen Berufe oder Krankheiten auf Deutsch benennen zu können, wobei der Unterricht von den vielen anwesenden Medienleuten doch arg gestört wurde.
Täglich kommen neue Schülerinnen und Schüler
Über 200 Schülerinnen und Schüler vom Kindergarten- bis zum Sekundarschulalter aus der Ukraine seien in Basel-Stadt bereits gemeldet, sagte Cramer. 133 von ihnen besuchten in der Stadt, 22 in der Gemeinde Riehen den Unterricht in diversen Schulhäusern, bei den anderen seien noch Abklärungen am Laufen.
Es handle sich um eine sehr dynamische Situation, die schwer einschätzbar sei, so Cramer weiter. Täglich kämen mit den rund 20 neu eintreffenden Flüchtlingen neue Schülerinnen und Schüler hinzu; wie lange diese hier bleiben würden, sei nicht absehbar.
Die Schulleiterin Susanne Huber sagte, dass die meisten Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine über einen guten schulischen Hintergrund verfügten. Eine Schülerin mit guten Deutschkenntnissen und zwei Schüler mit sehr guten Englischkenntnissen habe man direkt in progymnasialen Regelklassen unterbringen können.
Nicht immer falle es den Schülerinnen und Schülern leicht, sich Basel zurechtzufinden, sagte Huber weiter. Man dürfe nicht vergessen, dass viele der Väter sich im Heimatland im Kriegsdienst befänden, was psychisch sehr belastend sein könne. Gefordert ist deshalb auch der schulpsychologische Dienst, der in diesen Fällen zum Einsatz kommt.