Coronavirus – Aargau Aargau stellt sich mehrheitlich hinter Öffnungspläne des Bundesrats

ot, sda

14.3.2021 - 14:53

Der Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati (links) im Gespräch mit Bundesrat Alain Berset. (Archivbild)
Der Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati (links) im Gespräch mit Bundesrat Alain Berset. (Archivbild)
Keystone

Der Kanton Aargau hat in einer Stellungnahme zu den Lockerungen der Corona-Massnahmen die Pläne des Bundesrates mehrheitlich begrüsst. Raschere Lockerungen forderte der Kanton allerdings beim Präsenzunterricht an den Hochschulen und bei der Öffnung von Restaurants.

Keystone-SDA, ot, sda

Der Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati (SVP) stellte sich in dem am Sonntag veröffentlichten Schreiben an die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) grundsätzlich hinter den Grossteil der geplanten Schritte. Diese betreffen unter anderem die baldige Öffnung von Restaurantterrassen sowie Lockerungen rund um Publikumsveranstaltungen und private Treffen.

Anders als es der Bundesrat vorschlägt, verlangt der Aargau allerdings die sofortige Aufhebung des Verbots des Präsenzunterrichts auf der Tertiärstufe. Die Hochschulen sollen unter Berücksichtigung von Schutzmassnahmen wieder vor Ort unterrichten dürfen. Eine Beschränkung der Personenzahl auf 15 im Hörsaal sei unrealistisch und in den Hochschulen nicht umsetzbar, heisst es in der Stellungnahme.

Weiter verlangte der Regierungsrat im nächstmöglichen Öffnungsschritt eine komplette Öffnung der Gastrobetriebe. Nicht einverstanden ist der Aargau auch bei der Aufhebung der Quarantänepflicht für geimpfte Personen. Aus wissenschaftlicher Sicht sei noch unklar, ob eine Impfung vor Ansteckung und Virusübertragung schütze. Zudem würden aktuell noch viele Umsetzungsfragen bestehen.

Eine Aufhebung der Quarantänepflicht für Geimpfte sei heikel, weil dies die junge Bevölkerung benachteilige, schrieb der Aargauer Regierungsrat. Die Jungen könnten sich derzeit noch nicht impfen lassen.

Im Aargau kam es gemäss Gallati nach den ersten Öffnungsschritten Anfang März wie etwa den Ladenöffnungen zu einem Anstieg der Fallzahlen um 20 bis 30 Prozent gegenüber der Vorwoche. Es sei davon auszugehen, dass die Erhöhung in direktem Zusammenhang mit den Lockerungsschritten stehe. Bis die Immunität beziehungsweise die Durchimpfung der Bevölkerung genügend hoch sei, sei nach wie vor grosse Vorsicht geboten, schrieb Gallati.