Volksschule Aargauer FDP fordert Abschlussprüfung für alle Volksschüler

ga, sda

11.8.2023 - 11:02

Die Aargauer FDP sorgt sich um die Qualität der Volksschule. Sie fordert unter anderem eine Abschlussprüfung für alle Schülerinnen und Schüler. (Symbolbild)
Die Aargauer FDP sorgt sich um die Qualität der Volksschule. Sie fordert unter anderem eine Abschlussprüfung für alle Schülerinnen und Schüler. (Symbolbild)
Keystone

Die FDP des Kantons Aargau will für alle Schülerinnen und Schüler am Ende der obligatorischen Volksschule eine Abschlussprüfung einführen. Auch fordert die Partei eine unternehmerische Führung der Volksschulen und einen Abbau der angeblichen Bildungsbürokratie.

Keystone-SDA, ga, sda

Bildung sei einer der wichtigsten Rohstoffe der Schweiz und eine Grundvoraussetzung, «damit der Aargau zum attraktivsten Wirtschaftsstandort der Schweiz aufsteigt», teilten die FDP-Kantonalpräsidentin Sabina Freiermuth und weitere Grossräte am Freitag vor den Medien in Aarau mit.

Die FDP-Fraktion zeigte sich besorgt über die Zukunftsfähigkeit der Volksschule. Die Wirtschaft, die Berufs- und Mittelschulen klagten über fehlende Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler nach dem Absolvieren der obligatorischen Schule, hiess es.

Oftmals beherrschten sie weder die deutsche Sprache noch verfügten sie über die notwendigen mathematischen Fähigkeiten. Diese Defizite aufzuarbeiten führe zu grossem Aufwand in der Wirtschaft und in den Ausbildungsstätten.

Am kommenden Montag beginnt für rund 80'000 Schülerinnen und Schüler sowie für 6500 Lehrpersonen das Schuljahr 2023/24.

Diskussionen im Parlament

Mit einer Reihe von parlamentarischen Vorstössen, welche die Partei im Grossen Rat im September an der ersten Sitzung nach den Sommerferien einreichen wird, will die FDP Gegensteuer geben.

Die neue Abschlussprüfung für alle am Ende der obligatorischen Volksschulzeit soll demnach sicherstellen, dass die Wirtschaft mit gut ausgebildeten Fachkräften versorgt werde. Ressourcenintensive Schulungsmethoden – wie beispielsweise die integrative Heilpädagogik – seien zu hinterfragen.

Auch seien die Schulwochen neu zu denken. Weniger dicht gedrängte Schultage könnten die Qualität der Grundbildung erhöhen. Auf diese Weise würden auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert.

«Wir wollen eine Schule, die gesellschaftlich akzeptiert ist und durch ihre Resultate überzeugt», heisst es in einem Papier der FDP. Deshalb seien die bildungspolitische Steuerung der Schule vor Ort und die demokratische Verantwortung klar zu regeln. Es könne nicht sein, dass beispielsweise Schulnoten in einzelnen Schulen abgeschafft würden.

Weniger Papier, mehr Motivation

Im weiteren will die FDP auch die angebliche Bildungsbürokratie abbauen. Administrative Hürden und bürokratische Prozesse seien zu reduzieren oder zu beseitigen. Die Schulleitungen und Lehrpersonen müssten sich stärker auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren, hiess es.

Lehrpersonen sollen laut Partei mehr Zeit und Energie in den Unterricht und die pädagogische Arbeit investieren als in unnötige Bürokratie. Der Abbau von Bürokratie führe zu einer höheren Motivation der Lehrpersonen, einer besseren Qualität des Unterrichts und letztlich zu besseren Bildungserfolgen.