Grosser Rat AGAargauer Parlament spricht Millionen-Summe für Pflege-Ausbildung
ga, sda
19.3.2024 - 11:28
Im Kanton Aargau kann die Ausbildungsoffensive im Pflegebereich starten. Der Grosse Rat hat am Dienstag den Kredit von 65,9 Millionen Franken mit 91 zu 43 Stimmen bewilligt. Profitieren sollen in den kommenden acht Jahren Auszubildende, Gesundheitsinstitutionen und Höhere Fachschulen.
Keystone-SDA, ga, sda
19.03.2024, 11:28
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Der Grosse Rat stockte den vom Regierungsrat vorgeschlagenen Kredit auf Antrag der GLP um 4,2 Millionen Franken auf. Anträge auf Kürzung oder stärkere Erhöhung der Summe fanden keine Mehrheit. In der Schlussabstimmung stellte sich einzig die SVP-Fraktion gegen den Kredit von 65,9 Millionen Franken.
Die Ausbildungsoffensive ist die Konsequenz der vom Schweizer Volk im November 2021 gutgeheissenen Pflegeinitiative. Der Bund wird den Kantonen die geleisteten Beiträge höchstens zur Hälfe entgelten. Der Aargau rechnet mit einem Bundesbeitrag von 30 Millionen Franken.
Das Konzept sieht im Aargau vor, dass der Kanton Beiträge an Auszubildenden pro Jahr bezahlt, um deren Lebensunterhalt zu sichern. Beiträge sollen Personen gewährt werden, die das 25. Altersjahr vollendet oder elterliche Unterstützungspflichten haben.
Auch Institutionen der Gesundheitsversorgung, die sich an der praktischen Ausbildung von Pflegefachkräften beteiligen, erhalten Beiträge. Im Aargau besteht bereits seit dem Jahr 2013 eine Ausbildungsverpflichtung.
Der Kanton leistet zudem Beiträge an Höhere Fachschulen. So soll auf die Erhebung von Studiengebühren bei den Studierenden HF Pflege verzichtet werden – das sind 500 Franken pro Studierende und Semester.
Volksentscheid umsetzen
Im Grundsatz stellten sich alle Parteien hinter die Vorlage des Regierungsrats und forderte erfolgreich eine Aufstockung des Kredits um 4,2 Millionen Franken. Die EVP zeigte sich enttäuscht, dass der Aargau die Ausbildungsoffensive «möglichst minimal» umsetze. Es bestehe ein Handlungsbedarf, hiess bei den Grünen.
Die Mitte erinnerte daran, dass die Pflegenden grosse Erwartungen hätten. Auch die FDP stellte sich hinter die Vorlage des Regierungsrats. Das Gesundheitswesen leide unter einem gravierenden Mangel an Fachpersonal, hielt ein SP-Sprecher fest.
Die Vorlage des Regierungsrats sei eine «Minimalvariante». Die SVP bezweifelte, ob der Fachkräftemangel behoben werden könne. Das Schweizer Volk habe dem Bund und den Kantonen einen Auftrag übertragen. Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati (SVP) sprach von einer vernünftigen und massvollen Umsetzung der Ausbildungsoffensive.
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