Die Aargauer Gemeinden sollen im Rahmen der geplanten Senkung der Gewinnsteuern für Unternehmen 10 Millionen Franken mehr erhalten als bisher vorgesehen. Die Aargauer Regierung will die Steuersenkungen für Gemeinden mit insgesamt 71 Millionen Franken kompensieren.
Mit der Erhöhung der geplanten Kompensationszahlungen um 10 Millionen Franken soll verhindert werden, dass die Gemeinden im kommenden Jahr rückläufige Steuereinnahmen verzeichnen. Dies teilte die Aargauer Staatskanzlei am Freitag mit.
Im Kanton Aargau sollen die Unternehmensgewinnsteuern gesenkt werden. Das hat die bürgerliche Mehrheit des Grossen Rates in einer ersten Beratung letzten August mit 91 zu 41 Stimmen beschlossen. Das Parlament wird die Vorlage ein zweites Mal beraten, und das Volk wird voraussichtlich im kommenden Jahr in einer Abstimmung das letzte Wort haben.
Konkret soll die Gesamtsteuerbelastung für juristische Personen mit einem Gewinn ab 250'000 Franken von 18,6 Prozent auf 15,1 Prozent gesenkt werden. Die Senkung soll ab 2022 gestaffelt in drei Etappen in Kraft treten. Etwa 1300 ertragsstarke Unternehmen würden gemäss Mitteilung davon profitieren.
Gleichzeitig sollen für natürliche Personen die Abzüge für die Krankenversicherung und die Sparkapitalzinsen erhöht werden: für verheiratete Personen von 4000 Franken auf 6000 Franken, für Singles von 2000 Franken auf 3000 Franken. Die Ansätze wurden seit 20 Jahren nicht mehr erhöht.
Die Steuergesetzrevision wird voraussichtlich zu Ausfällen von bis zu 220 Millionen Franken führen.