MittelschuleAargauer Regierung plant Kantonsschulen in Windisch und Lenzburg
roch, sda
22.6.2023 - 08:34
Lenzburg und Windisch sollen neue Mittelschulen erhalten. Der Aargauer Regierungsrat hat zum Start der Anhörung zum Ausbau der Mittelschulen zudem informiert, dass die bestehenden Kantonsschulen in Wohlen und Aarau erweitert werden sollen.
Keystone-SDA, roch, sda
22.06.2023, 08:34
22.06.2023, 10:40
SDA
Um den Schulraumbedarf der Aargauer Mittelschulen bis im Jahr 2050 decken zu können, seien neben dem bereits beschlossenen Neubau in Stein im Fricktal und dem Ausbau in Wettingen und Baden noch weitere Massnahmen nötig, teilte die Regierung am Donnerstag an einer Medienkonferenz mit.
Für die vorgeschlagenen Standorte Lenzburg und Windisch ist ein Eintrag im Schulgesetz notwendig, weshalb die Regierung eine Anhörung gestartet hat, die bis am 29. September dauert. Weiter geht es in der Anhörung um eine Anpassung des Richtplans und um Verpflichtungskredite für den Landerwerb und erste Planungsschritte.
Ausbau in Aarau und Wohlen
Zudem sollen in der von der Regierung favorisierten Variante die Alte Kantonsschule Aarau und die Kantonsschule Wohlen ausgebaut werden. In Aarau ist dafür ein Areal-Abtausch mit der Stadt vorgesehen.
Die bestehenden sechs Kantonsschulen sind laut Regierungsrat im laufenden Schuljahr 2022/23 zu durchschnittlich 112 Prozent ausgelastet. Dies «schränke den betrieblichen Handlungsspielraum der Schulen im Bereich Stundenplanung und Raumnutzung» stark ein. Bis die ersten Ausbauten zur Verfügung stehen, seien Übergangslösungen erforderlich, erklärte Bildungsdirektor Alex Hürzeler.
Von 5900 auf 9700 Mittelschüler
«Zusammen mit Zug und Waadt» wachse der Aargau in der Schweiz am stärksten, sagte Hürzeler. Mit der Bevölkerung steigt auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler. Der Kanton rechne damit, dass sich die gymnasiale Maturitätsquote weiter erhöhe. Aktuell liegt diese im Aargau bei 17,2 Prozent, gegenüber 18,4 Prozent in der Deutschschweiz und 22,2 Prozent in der ganzen Schweiz.
Diese werde im Aargau voraussichtlich weiterhin unter dem Durchschnitt der Deutschschweizer Kantone liegen, entwickle sich aber stetig nach oben. Von heute 5900 soll die Zahl der Mittelschülerinnen und -schüler bis 2050 auf 9700 anwachsen.
Nach Inbetriebnahme der Ausbauten in Wettingen und Baden und des Neubaus in Stein fehle bis ins Jahr 2050 Schulraum für voraussichtlich 126 Abteilungen.
Kathrin Hunziker, Leiterin der kantonalen Abteilung Berufsbildung und Mittelschulen, erklärte, dass bis 2031 in einem ersten Schritt die Kantonsschule Wohlen von 33 auf 55 Abteilung ausgebaut werden kann. Die Alte Kantonsschule Aarau bis 2034 von 55 auf 66 Abteilungen.
350 bis 600 Millionen Franken
Ab 2035 sollen die neuen Kantonsschulen eröffnet werden. In Windisch will der Kanton dazu das Areal Bachthalen für 20,5 Millionen Framnken kaufen. Dieses befindet sich am Bahnhof Brugg direkt neben dem Campus der Fachhochschule Nordwestschweiz. In Lenzburg kann das Zeughaus-Areal für Baurechtszinsen von 320'000 Franken im Jahr genutzt werden. Insgesamt schätzt der Kanton die Kosten für Erweiterungen und Neubauten auf 350 bis 600 Millionen Franken.
«Wir planen für 27 Jahre, eine ganze Generation», sagte Regierungsrat Hürzeler. Bis 2050 werde sich noch einiges verändern. Die langfristige Planung sei so angelegt, dass der Kanton auf künftige Entwicklungen noch reagieren könne. «Die Flexibilität bleibt erhalten», sagte Hürzeler.
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