Wirtschaftsumfrage Aargauer Unternehmen trotzen widrigen Umständen

Die konjunkturelle Stimmung bei der Aargauer Wirtschaft ist gemäss einer Umfrage der Aargauischen Industrie- und Handelskammer (AIHK) nach wie vor gut. Trotz verschiedener Krisen und Schocks beurteilten fast alle Branchen das laufende Geschäftsjahr als positiv.

Mit dem Ukraine-Krieg, der Energiekrise, der Inflation, dem Fachkräftemangel sowie den gestörten Lieferketten bestünden vielfältige Herausforderungen, teilte die AIHK am Mittwoch mit.

Trotzdem beurteilten die Umfrageteilnehmer das Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr in beinahe allen Branchen positiv. «Über den Optimismus freuen wir uns», wird AIHK-Direktor Beat Bechtold in der Medienmitteilung zitiert. Er zeige, wie krisenresistent die Aargauer Unternehmen seien.

Die AIHK hat ihre Mitglieder im Januar 2023 befragt. 461 von 1319 angeschriebenen Unternehmen haben an der Umfrage teilgenommen, was einer Rücklaufquote von rund 35 Prozent entspricht.

Gute Ertragsaussichten bei Energie und Pharma

Die «nicht enden wollende Serie von Krisen und Schocks» habe die einzelnen Branchen unterschiedlich getroffen, teilte die AIHK mit, weshalb die Rückmeldungen je nach Branche recht verschieden seien, zum Beispiel was die Entwicklung der Ertragslage betrifft.

Neben Energieversorgern berichten vorwiegend IT-Unternehmen und Hersteller von sonstigen Waren von einer sehr positiven Ertragslage 2022, im Ausblick rechnet neben den Energieversorgern vor allem die Pharmaindustrie mit einer guten Entwicklung, hielt die AIHK fest.

Energiekrise birgt weiterhin Gefahren

Die Energiekrise mit den stark gestiegenen Gas- und Strompreisen sei gemäss der Umfrage noch nicht vom Tisch, auch wenn die Wirtschaft im laufenden Winter bisher ohne drastische Einschränkungen überstanden habe.

Rund drei Viertel der teilnehmenden Unternehmen der Wirtschaftsumfrage schätzten die Energiepreissteigerung als nicht existenzbedrohend ein, Mehrkosten waren für die meisten aber unumgänglich. In den Branchen Gummi- und Kunststoffwaren sowie der Textil- und der Metallindustrie berichteten deshalb einige Firmen von Liquiditätsengpässen.

Standort Aargau geschätzt

Mehr als drei Viertel der teilnehmenden Unternehmen bewerten den Wirtschaftsstandort Aargau als «gut» bis «sehr gut». Die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal wird insgesamt jedoch nur noch als «befriedigend» beurteilt. Damit habe sich die Zufriedenheit in dieser Hinsicht im Vergleich zum Vorjahr markant verschlechtert, was «auf eine akute Verknappung des Arbeitskräfteangebots» hindeute,

roch, sda