Die Aargauische Kantonalbank (AKB) will kleinen und mittleren Betrieben wegen der Coronavirus-Pandemie unter die Arme greifen. Die staatseigene Bank gewährt ihren KMU, die unverschuldet in Liquiditätsprobleme geraten sind und über intakte Geschäftsmodelle verfügen, Überbrückungshilfe.
Man nehme die Verantwortung wahr und unterstütze die eigenen KMU-Kunden in der aktuell turbulenten Zeit, teilte die AKB am Montag mit. Die Coronavirus-Pandemie habe schwerwiegende Folgen für die Menschen und einen grossen Teil der Unternehmen im Aargau.
Die AKB fokussiere sich in dieser schwierigen Zeit auf ihre bestehenden Kunden und auf deren Beratung und Unterstützung. «Solidarität ist uns in diesem für viele Unternehmen äusserst anspruchsvollem Umfeld wichtig, auch im Hinblick auf die mitbetroffenen Arbeitnehmenden im Kanton Aargau», wird AKB-Direktionspräsident Dieter Widmer in der Medienmitteilung zitiert.
Das gelte auch für die Kunden in der Region Olten-Gösgen-Gäu. Die AKB ist nach eigenen Angaben bestrebt, sämtliche Beratungs- und Transaktionsdienstleistungen uneingeschränkt aufrechtzuerhalten.
Das Aargauer Kantonsparlament hatte Anfang März beschlossen, an der Staatsgarantie für die AKB festzuhalten und die Bank nicht in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Der Entscheid fiel mit 94 zu 36 Stimmen.
Damit stellte sich eine Mehrheit des Parlaments hinter die Position des Regierungsrats. Die vorberatende Parlamentskommission hatte sich für die Abschaffung der Staatsgarantie und für die Umwandlung der Staatsbank in eine Aktiengesellschaft ausgesprochen. Vor allem FDP, SVP und auch die CVP forderten in der Vergangenheit wiederholt Veränderungen. Der Regierungsrat wollte an der AKB in heutiger Form festhalten.
Gewerbeverband befürchtet Kündigungen
Der Aargauische Gewerbeverband (AGV) rechnet damit, dass die besondere Lage zu einer ausserordentlich schwierigen Situation für das Gewerbe führen wird. Gesamtwirtschaftlich drohten Negativeffekte riesigen Ausmasses. Kündigungen würden wohl unvermeidlich sein, teilte der AGV am Montag mit.
Der Gewerbeverband mit mehr als 10'000 Mitgliederfirmen fordert eine rasche und unbürokratische Kurzarbeitsentschädigung. Von der Kurzarbeit müssten alle Unternehmen unabhängig von der Grösse profitieren können.
Die Anwendung der Kurzarbeit solle auch für Geschäftsleitungsmitglieder und Einpersonengesellschaften möglich sein. Zudem müsse der Kanton in Zusammenarbeit mit den Banken dafür sorgen, dass Überbrückungsfinanzierungen einfach möglich seien. Die Steuerbehörden sollten sich gegenüber den Unternehmen kulant zeigen.
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