BildungAlternatives Französisch-Lehrmittel im Kanton Baselland
yedu, sda
12.2.2021 - 12:50
Ab dem Schuljahr 2021/2022 steht den Lehrerinnen und Lehrern im Kanton Baselland für den Französischunterricht zusätzlich das Lehrmittel «ça roule» vom Verlag Klett und Balmer zur Verfügung. Dies hat der Baselbieter Bildungsrat auf Antrag der Lehrmittelkommission entschieden.
Neben dem bestehenden Lehrmittel «Mille feuilles» bestehe nun eine gute Alternative für den Französischunterricht von der 3. bis 6. Klasse der Primarschule, teilte die Baselbieter Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion am Freitag mit. Bei «ça roule 3-6» handle es sich um ein sehr gut strukturiertes und praxistaugliches Lehrmittel. Die bisherige Lücke für die 3. und 4. Klasse könne nun damit geschlossen werden.
«Mille feuilles» ist seit seiner Einführung vor rund zehn Jahren als Französisch-Lehrmittel umstritten. Es sei schlecht aufgebaut, der Alltagswortschatz und die Grammatik kämen zu kurz und das Lehrmittel setze zu viel Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler voraus, wurde etwa moniert.
Besonders in der Kritik steht der neuartige Ansatz des Lehrmittels. So sollen Kinder und Jugendliche nicht mehr systematisch Grammatik und Wortschatz büffeln, sondern dies anhand von alltäglichen Situationen «en passant» mitlernen.
Im Kanton Baselland sind die Französisch-Lehrmittel «Mille feuilles» und «Clin d’Oeil im Sprachunterricht nicht mehr obligatorisch. Das Stimmvolk hatte sich im November 2019 mit 84,8 Prozent Ja-Stimmen für eine beschränkte Lehrmittelfreiheit für alle Fächer ausgesprochen.
Somit können Baselbieter Lehrpersonen die Lehrmittel für alle Fächer aus einer vom Bildungsrat erlassenen Liste auswählen. Eine Volksinitiative des Komitees «Starke Schule beider Basel» hatte sogar ein Verbot dieser Passepartout-Lehrmittel verlangt.
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