Kriminalität Basel-Stadt startet Kampagne gegen häuslische Gewalt

scmi, sda

10.11.2022 - 16:07

Die Basler Regierung will mit einer Sensibilisierungskampagne auf das Thema häusliche Gewalt aufmerksam machen. (Symbolbild)
Die Basler Regierung will mit einer Sensibilisierungskampagne auf das Thema häusliche Gewalt aufmerksam machen. (Symbolbild)
Keystone

Die Basler Behörden starten eine Sensibilisierungskampagne zur Verhütung häuslicher Gewalt. Bei diesem Projekt unter dem Namen «Halt Gewalt» soll unter anderem die Quartierarbeit miteinbezogen werden

Keystone-SDA, scmi, sda

Das Ziel solle sein, in der Bevölkerung eine klare Haltung gegen häusliche Gewalt zu etablieren und Hemmungen bei Hilfeleistungen abzubauen. Dies gaben Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann (LDP) und Regierungspräsident Beat Jans (SP) am Donnerstag vor den Medien bekannt.

Zur Prävention müssten sowohl die Betroffenen als auch das nachbarschaftliche Umfeld miteinbezogen werden, das meist als erstes auf diese Form von Gewalt aufmerksam werde. «Wir wollen Hemmungen abbauen, sich Hilfe zu holen und die Quartierbevölkerung dazu befähigen, die Betroffenen zu unterstützen», sagte Imma Mäder, Projektleiterin von «Halt Gewalt». Teil der interdepartementalen Kampagne sind unter anderem Plakate, Social Media und Zivilcourage-Workshops.

Forderungen der Istanbul-Konvention

Die Kampagne nehme zwei Forderungen der Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von häuslicher Gewalt auf. Dazu gehöre die bessere Information und Sensibilisierung der Zivilgesellschaft sowie von Fachpersonen, sagte Mäder. Zu Letzteren werde auch die Quartierarbeit gezählt.

Entsprechend arbeiten die Behörden in einer Pilotphase im Kleinbasel mit dem Stadtteilsekretariat zusammen. Diesem komme die wichtige Aufgabe zu, eine Brücke zu schlagen zwischen Zivilgesellschaft und Verwaltung, sagte Theres Wernli, Co-Leiterin des Stadtteilsekretariats Kleinbasel.

So sollen etwa Hilfsangebote besser bekannt werden. «Die Hemmschwelle, die Polizei zu verständigen ist hoch», sagte Stephanie Eymann. Oft gebe es Anzeichen, die auf häusliche Gewalt hinweisen, aber nicht müssen. Dies löse bei vielen Menschen Verunsicherung aus, wie sie bei Verdachtsfällen eingreifen sollten. Daher sei das Ziel, die Bevölkerung zu sensibilisieren und mit konkreten Tipps zu unterstützen.