Coronavirus – Basel-StadtBasel-Stadt will Massentests an Schulen vereinfachen
yedu, sda
20.1.2022 - 11:01
Die nächsten Wochen werden gemäss dem Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger zeigen, ob die hohen Ansteckungszahlen zu einer dramatischeren Situation in den Basler Spitälern führen. Der Kanton Basel-Stadt will zudem stufenweise das Massentesten an den Schulen vereinfachen.
Keystone-SDA, yedu, sda
20.01.2022, 11:01
20.01.2022, 12:59
SDA
Aktuell sei die Situation in den Intensivpflegestationen der Basler Spitäler angespannt, aber nicht überlastet, sagte Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (Mitte) am Donnerstag vor den Medien. Dies, obwohl auch Basel-Stadt momentan so viele Neuinfektionen verzeichne wie noch nie seit Ausbruch der Pandemie. So wurde am Donnerstag mit 874 Fällen ein neuer Höchstwert vermeldet. In einem Basler Spital befanden sich 78 Personen, davon 47 mit Wohnsitz im Stadtkanton.
Derzeit sei jeder vierte Test positiv, sagte Engelberger. «Wir sind mitnichten über dem Berg, die Pandemie ist immer noch sehr dominant.» Es sei unsicher, wie sich die Situation in den Spitälern weiterentwickle.
Wie der neue Kantonsarzt Simon Fuchs sagte, ist die Spitze der Neuinfektionen «möglicherweise auch bald erreicht». Die Corona-Spitallfallzahlen seien nicht am steigen, sondern eher stabil oder sogar am sinken. «Die weitere Entwicklung ist aber mit Unsicherheiten verbunden», sagte Fuchs.
Bisher ein Dutzend Ordnungsbussenverfahren an Schulen
Laut dem Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer (LDP) befinden sich die Schulen derzeit in der schwierigsten Phase der Pandemie. So seien die Lehrpersonen an der Belastungsgrenze, da sie mit den Massentests oder den vielen angeordneten Quarantänen sowie Isolationen Zusatzaufgaben übernehmen müssten. «Und es ist auch schwierig für die Schülerinnen und Schüler, da beispielsweise der Schulsporttag abgesagt werden musste.»
Diese Belastungsrenze könnte für eine gewisse Zeit ausgehalten werden, aber: «Das kann kein Dauerzustand sein.» Cramer hofft, dass in den nächsten Wochen die Massnahmen an den Schulen gelockert werden können – so etwa die Maskentragpflicht für die jüngsten Schülerinnen und Schüler.
Die grosse Mehrheit der Eltern trägt die Schutzmassnahmen an den Schulen gemäss Cramer mit. «Dies ohne Begeisterung, aber mit Akzeptanz fürs Nötige.» Eine Minderheit der Eltern verweigere sich allerdings den Massnahmen. Es sei nicht einfach für die Schulen, mit solchen Fällen umzugehen. In einem Dutzend Fällen sind nach erfolglosen Gesprächen Ordnungsbussenverfahren eingeleitet worden.
Cramer betonte, dass Basel-Stadt weiterhin am Präsenzunterricht festhalte. «Für die Kinder und Jugendlichen ist der Unterricht vor Ort sehr wichtig.» An einzelnen Schulen könnte jedoch auf Fernunterricht umgestellt werden, sollte es Personalprobleme wegen Isolation oder Quarantäne geben. Momentan sei dies aber nicht der Fall, sagte Cramer.
Neues Vorgehen bei Massentests
Die Fallzahlen nehmen gemäss Markus Ledergerber, Leiter Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, auch an den Schulen und Kitas naturgemäss zu. So verzeichnete man vergangene Woche bei Kindern im Schnitt 111 Neuansteckungen pro Tag.
Die Massentests an den Schulen hätten sich bewährt, sagte Ledergerber. In der Volksschule werden derzeit rund 17'000 Personen pro Woche getestet.
«Wir sind enorm bemüht, die Pooltests an den Schulen aufrecht zu erhalten», sagte Ledergerber. Die Zahl der positiven Klassenpools hätten in jüngster Zeit enorm zugenommen – so lag die Positivitätsrate auf der Primarstufe und Sek 1 vergangene Woche bei 14 Prozent. Die Labors kämen mit ihren Kapazitäten an ihre Grenzen.
Der Stadtkanton will das Massentesten an den Schulen deshalb stufenweise vereinfachen. So sollen die Schülerinnen und Schüler künftig bei einem positiven Pooltest in der Klasse am darauffolgenden Tag nicht mehr zum Einzeltest antraben, da ihre Poolproben im Labor aufbewahrt und nochmals verarbeitet werden.
Der Systemwechsel soll stufenweise bis nach den Fasnachtsferien erfolgen, sagte Ledergerber. Ein solcher Systemwechsel bei den Massentests hat vor Kurzem der Kanton Baselland eingeführt, wie das SRF-Regionaljournal Basel unlängst berichtete.
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