Umwelt Baselbieter Grundwasser ist mit zahlreichen Spurenstoffen belastet

scmi, sda

5.7.2024 - 10:48

Das AUE nahm die Spurenstoffe im Baselbieter Grundwasser unter die Lupe. (Symbolbild)
Das AUE nahm die Spurenstoffe im Baselbieter Grundwasser unter die Lupe. (Symbolbild)
Keystone

Das Grundwasser im Kanton Basel-Landschaft ist mit zahlreichen Spurenstoffe aus Industrie, Landwirtschaft und Haushalten belastet. Dies zeigt ein Untersuchungsbericht des Amts für Umweltschutz und Energie (AUE), der am Freitag veröffentlicht wurde. Das AUE sieht Handlungsbedarf beim Schutz des Grundwassers.

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Es kommt zum Schluss, dass alle Grundwasservorkommen im Kanton mit verschiedensten Spurenstoffen belastet sind. «Praktisch jede Messstelle wies in den letzten Jahren zudem eine bis mehrere Überschreitungen von den Anforderungswerten gemäss der Gewässerschutzverordnung auf», heisst es im Bericht. Vor allem in den dicht besiedelten Gebieten sei das Grundwasser gefährdet oder bereits mit zahlreichen Stoffen belastet.

Die gemessenen Konzentrationen an Spurenelementen führten jedoch in keinem Grundwasserleiter zu einer Einschränkung der Nutzung. Die Grundwasserqualität sei vergleichbar mit derjenigen der ganzen Schweiz. Auch müsse kein Trinkwasser aufgrund der Befunde aufbereitet werden. Das Grundwasser weise im Kanton generell eine «gute Qualität» auf, sodass es für die Trinkwassernutzung lediglich mit einfachen Aufbereitungsverfahren behandelt werden müsse.

Herausforderung für die Trinkwasser-Aufbereitung

Allerdings hält das AUE auch fest, dass sich dies bei einer weiteren Belastung auch ändern könne: «Geht die Zunahme des Eintrags von Spurenstoffen weiter und die Belastung des Grundwassers nimmt weiter zu, kann dieses nicht mehr ohne Aufbereitung zur Entfernung von Spurenstoffen konsumiert werden», heisst es im Bericht. Die problematischen Stoffe seien nur mit grossem Aufwand entfernbar, was eine zusätzliche Herausforderung für die Trinkwasseraufbereitung darstelle.

In manchen Teilen des Kantons sind Pestizide verbreitet und zwar ähnlich häufig wie in der gesamten Schweiz. Je nach Grundwassergebiet wurden zwischen 40 bis 50 Stoffe von den insgesamt 360 analysierten Pestiziden festgestellt. Die kleinen Bäche im landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebiet sind erheblich mit Pestiziden belastet, wie das AUE schreibt. Die erhöhten Konzentrationen im eher städtischen Raum Muttenz und Pratteln seien hauptsächlich auf die Anwendung der Pestizide im Güterbahnhof zurückzuführen.

AUE fordert weniger Pestizide

Um die Belastungen des Grundwasser nachhaltig zu reduzieren, schlägt das AUE vor, den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren. Abhilfe könne ebenso der geplante Ausbau von Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe leisten, ebenso die Wartung von Kanalisationsleitungen und die Sanierung von Altlasten.

Das AUE hatte während zehn Jahren an über 800 Messstellen knapp 800 verschiedene Stoffe analysiert. Bei der Untersuchung wurde im Gegensatz zur nationalen Messung «Naqua» nicht nur Grundwasser mit Trinkwassererfassung unter die Lupe genommen, sondern gesamte Grundwassergebiete, um ein vollständigeres Bild zu gewinnen, wie es weiter heisst. Mit der Beobachtungen an weiteren Messstellen seien deutlich mehr Belastungen erkennbar. Daher brauche es «weiterführende Anstrengungen» beim betrieblichen Gewässerschutz, bei der Siedlungsentwässerung und bei der Landwirtschaft