Klimawandel Basler Areal Volta Nord wird nach Schwammstadt-Prinzip entwickelt

yedu, sda

5.5.2022 - 14:03

Das Industriegebiet im äusseren St. Johann entwickelt sich in den kommenden Jahren zum neuen Stadtteil Volta Nord.
Das Industriegebiet im äusseren St. Johann entwickelt sich in den kommenden Jahren zum neuen Stadtteil Volta Nord.
Keystone

Zur Reduktion der Hitze in der Stadt will der Kanton Basel-Stadt künftig mehr Regenwasser zurückhalten. Dieses soll dann über Bäume verdunstet werden. Die Behörden wollen das sogenannte Schwammstadt-Prinzip erstmals auf dem Entwicklungsareal Volta Nord im St. Johann umsetzen.

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«Wir haben ein Problem mit der Hitze», sagte Bau- und Verkehrsdirektorin Esther Keller (GLP) am Donnerstag vor den Medien. So werde die Temperatur bis 2030 in der Nacht um 2 Grad Celsius zunehmen.

Das Schwammstadt-Prinzip schliesst gemäss Keller den Regenwasserkreislauf im Freiraum und ist ein wichtiger Baustein auf Basels Weg hin zu einer noch stärker begrünten, an das Klima angepassten Stadt.

Mit der Schwammstadt komme das Regenwasser direkt den Bäumen zugute und fliesse nicht ungenutzt in die Kanalisation – und ein vitaler Baumbestand verdunste mehr Wasser und kühle so das Stadtklima. Zudem werde die Kanalisation entlastet, was die Gefahr für Überflutungen reduziere, sagte Keller.

Volta Nord macht Anfang

Die Behörden wollen bei künftigen Bauprojekten die Infrastruktur für die Umsetzung des Schwammstadt-Prinzipes wenn immer möglich mitplanen. Dazu gehören wasserdurchlässige Oberflächen, offene Rinnen oder sogenannte bepflanzte Retentionsmulden.

Der neue Stadtteil Volta Nord soll dabei den Anfang machen. Konkret soll das Schwammstadt-Prinzip bis voraussichtlich 2024/2025 auf dem rund 5300 Quadratmeter grossem Lsybüchel-Platz umgesetzt werden, wie ein Projektleiter der Stadtgärtnerei ausführte.

Bis 2025/2026 ist zudem die Realisierung im geplanten neuen St. Louis-Park sowie in der Weinlagerstrasse, Lysbüchelstrasse und der Kabelstrasse vorgesehen. Derzeit befindet sich das Vorhaben auf Stufe Vorprojekt.

Wo immer möglich will der Kanton auf herkömmliche Entwässerungseinrichtungen verzichten. Auch private Eigentümer sollen mit ins Boot geholten. Man mache sich zudem auch Gedanken, wie Parkplätze entsiegelt werden könnten, sagte der Projektleiter.

Esther Keller betonte, dass die Umsetzung des Schwammstadt-Prinzipes nur für Projekte möglich sei, die noch nicht vom Grossen Rat bewilligt worden seien.

Auf dem Areal Volta Nord sollen neue Wohnungen für 1500 bis 2000 Menschen realisiert werden – zwei Drittel davon im preisgünstigen Segment. Dazu sollen vor allem im nördlichen Teil 2000 bis 2500 Arbeitsplätze entstehen.