Stadtentwicklung Basler Grossratskommission will Änderungen beim Bauprojekt Nauentor

dosp, sda

5.2.2021 - 12:21

Das Grossprojekt Nauentor sieht drei Turmbauten in der Höhe von knapp 90 Metern vor.
Das Grossprojekt Nauentor sieht drei Turmbauten in der Höhe von knapp 90 Metern vor.
Keystone

Die Bau- und Raumplanungskommission (BRK) des Basler Grossen Rats bewilligt die rechtlichen Rahmenbedingungen zum Bau des Grossprojekts Nauentor beim Bahnhof SBB. Sie pocht aber auf Verbesserungen für den Veloverkehr und auf einen festgelegten Anteil an preisgünstigen Wohnungen.

Die BRK hat die Vorlage des Regierungsrats entsprechend ergänzt und mit 9 zu 2 Stimmen bei einer Enthaltung dem Grossen Rat zur Bewilligung unterbreitet, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Kommissionsbericht hervorgeht. Konkret geht es in der Vorlage unter anderem um eine Änderung des Zonenplans und um einen Bebauungsplan für das Neubauprojekt an der Stelle des ausgedienten Postreitergebäudes beim Bahnhof SBB.

Dieses sieht über den Gleisanlagen einen ausgedehnten neuen Sockelbau mit Dienstleistungsnutzungen und grossen Höfen sowie an dessen Rändern drei Hochhäuser von knapp 90 Metern Höhe vor. Als Investoren stehen die Post und die SBB fest.

Die BRK weist in ihrem Bericht darauf hin, dass der Baukomplex an einem neuralgischen Punkt zwischen dem Gundeldinger-Quartier und der Kernstadt zu stehen komme. Deshalb sei eine besonders sorgfältige Planung notwendig. Als weiteren Knackpunkt erwähnt sie, dass das Bauvorhaben auf die künftige Anbindung des S-Bahn-Herzstück-Projekts an den Bahnhof abgestimmt werden müsse. Diese sei aber noch nicht festgelegt.

In ihrem Bericht legt die BRK viel Gewicht auf Verbesserungen für den Veloverkehr sowohl entlang der Gleisanlagen als auch über die Gleise hinweg. Sie bezeichnet in diesem Punkt die Vorlage der Regierung als ungenügend und vage.

Die Kommission fordert verbindlichere Vorgaben zur Verbesserung der heute ungenügenden Situation und zwar nicht erst zum fernen Zeitpunkt nach der Fertigstellung der S-Bahn-Anbindung. So verlangt sie, dass bereits bei der 2022 bis 2023 anstehenden Sanierung der Peter Merian-Brücke an der Hinterseite des heutigen Postreitergebäudes Massnahmen zur Verbesserungen für den Veloverkehr mit einbezogen werden sollen.

Die BRK belässt es dabei nicht mit Ergänzungen im Bebauungsplan. Sie hat beschlossen, diesen Forderungen mit einer Kommissionsmotion Nachdruck zu verleihen.

Auf Wohnanteile geeinigt

Die BRK verklangt auch Änderungen beim Wohnanteilplan. So beantragt die Kommission einstimmig, dass mindestens ein Drittel des Wohnanteils des Projekts als preisgünstig angeboten werden muss und zusätzlich mindestens ein Drittel aller Wohnungen mit einer Residenzpflicht für die Mieterinnen und Mieter zu belegen ist.

In diesen beiden Punkten konnte sich die Kommission laut Bericht mit den Investoren einigen.

Und schliesslich beantragt die Kommission, dass bei der Detailplanung des Projekts, die Anliegen aus den angrenzenden Quartieren und bauökologische Aspekte angemessen berücksichtigt werden. Zudem seien bei der Ausschreibung der Architekturwettbewerbe auch junge lokale Teams zu berücksichtigen, heisst es im Kommissionsbericht.

Der Grosse Rat wird die Vorlage voraussichtlich in seiner März-Sitzung behandeln. Die Projektverantwortlichen rechnen mit der Fertigstellung der Bauten im Jahr 2029.

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