SicherheitBetrug bei Covid-19-Krediten im Aargau: Es geht um 10 Mio. Franken
ga, sda
8.1.2021 - 11:34
Im Kanton Aargau sind bislang 48 Strafanzeigen wegen des Verdachts auf Betrug bei Covid-19-Krediten eingereicht worden. Der Deliktsbetrag beläuft sich gemäss Angaben der Kantonspolizei Aargau auf rund 10 Millionen Franken.
«Wir müssen noch mit deutlich mehr Anzeigen rechnen», sagte Markus Gisin, Abteilungsleitung der Kriminalpolizei, am Freitag an einer Online-Medienkonferenz zum Jahresrückblick 2020.
Man gehe von mehreren 100 Fällen aus. Dies werde die Polizei stark beschäftigen. Auch die Deliktsumme beim Anlagebetrug habe sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt,
Anderseits ging die Zahl der Einbrüche in Wohn- und Geschäftsgebäude weiter zurück. Dies führt die Kantonspolizei auf ihre Prävention, die Homeoffice-Empfehlung des Bundes und auf die Grenzschliessungen zurück.
Die Zahl der Diebstähle aus Keller- und Garagenräumen nahm gemäss Polizeiangaben jedoch spürbar zu. Auch wurden ein Anstieg von Häuslicher Gewalt und mehr Gewalt im öffentlichen Raum registriert. Zudem gab es mehr Cyberdelikte.
Die Kantonspolizei sei 2020 unter dem Einfluss der Corona-Pandemie gestanden, sagte Polizeikommandant Michael Leupold. Oberstes Ziel sei immer gewesen, die Einsatz- und Handlungsfähigkeit zu gewährleisten.
Veränderte Deliktsformen, ständige Anpassungen der gesetzlichen Grundlagen und die mit der Pandemie verbundenen Zusatzaufgaben für die Polizei hätten Flexibilität erfordert. Trotz dieser Umstände könne das vergangene Jahr aus polizeilicher Sicht als erfolgreich bezeichnet werden, hielt Leupold fest.
Die Zahl der Verkehrstoten sank im vergangenen Jahr auf einen historischen Tiefstand. Acht Menschen verloren im Strassenverkehr ihr Leben. Die Corona-Pandemie habe auch zu einem Rückgang von Pendlerfahrten geführt, hiess es.
Die genauen Zahlen für das Jahr 2020 zur Kriminalität und zur Verkehrssicherheit werden im März veröffentlicht.
Regierung für mehr Polizisten
Justiz- und Polizeidirektor Dieter Egli (SP), erst seit Anfang Jahr im Amt, sprach sich dafür aus, dass die Kantonspolizei personell verstärkt wird. Die Anzahl Polizistinnen und Polizisten sei zwar seit 2007 markant erhöht worden. Dennoch hinke der Polizeibestand im Aargau dem schweizerischen Durchschnitt deutlich hinterher.
Der Regierungsrat habe beschlossen, dem Grossen Rat einen Planungsbericht über die Zukunft der Polizei zu unterbreiten. Darin soll laut Egli der künftige Personalbedarf aufgezeigt und auch das duale System mit Kantonspolizei und Regionalpolizeien überprüft werden.
«Der Handlungsbedarf ist für mich nach wie vor klar: Wenn die Aargauer Polizei das immer komplexer werdende Alltagsgeschäft bewältigen und dabei auch in ausserordentlichen Situationen einsatzfähig bleiben soll, dann muss sie personell verstärkt werden», sagte der Regierungsrat. Der Aufbau der letzten Jahre reiche nicht aus.
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