Nordschweiz Birsfelden richtet «Bürgertelefon» gegen Nachtruhestörungen ein

chhi, sda

22.6.2022 - 09:38

Am Tag lockt das "Birsköpfli" zum Verweilen. Nachts ab 22 Uhr gilt dort jedoch ein Aufenthaltsverbot, das immer wieder von Streunern missachtet wird. Das Bürgertelefon dient als Mittel gegen Nachtruhestörungen.
Am Tag lockt das "Birsköpfli" zum Verweilen. Nachts ab 22 Uhr gilt dort jedoch ein Aufenthaltsverbot, das immer wieder von Streunern missachtet wird. Das Bürgertelefon dient als Mittel gegen Nachtruhestörungen.
Keystone

Gegen Nachtruhestörungen auf dem «Birsköpfli» bietet die Gemeinde Birsfelden BL versuchsweise ab Juli 2022 ein «Bürgertelefon» an. So sollen Einwohner die Gelegenheit erhalten, einen privaten Sicherheitsdienst direkt zu kontaktieren.

Keystone-SDA, chhi, sda

Seit 15 Jahren gilt auf der Birskopfmatte (umgangssprachlich «Birsköpfli") nach 22 Uhr ein Aufenthaltsverbot. Um dieses durchzusetzen, hat die Gemeinde für die Monate Mai bis September einen Sicherheitsdienst engagiert.

Mit dem zusätzlichen Bürgertelefon erhofft sich die Gemeinde Birsfelden, dass der Patrouillendienst «unmittelbarer und gezielter» reagieren könne als bisher, wie sie in einer Mitteilung am Mittwoch schrieb. Die Anwohner sollen in den nächsten Tagen detailliertere Informationen erhalten.

Seit Jahren erhält die Gemeinde Beschwerden wegen Lärm, Littering und Sachbeschädigungen, die in den Sommermonaten rund um das Birsköpfli stattfinden. In der Mitteilung schreibt die Gemeinde, die nächtlichen Störungen hätten sich noch weiter in die frühen Morgenstunden ausgedehnt.

Deshalb werde als Pilotprojekt ein Bürgertelefon eingerichtet. Zusammen mit der Intensivierung der Patrouillendienste soll so in der Saison 2022 mehr Ruhe und Ordnung am Birsköpfli einkehren, verspricht sich die Gemeinde.

«Wir wollen mit dem Bürgertelefon ein niederschwelliges Angebot einrichten», sagt der zuständige Birsfelder Gemeinderat gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Gemeinde habe neu die nächtlichen Patrouillen mit zusätzlichen zwei Personen verstärkt, die neu auch länger in den frühen Morgenstunden unterwegs seien.

Die Kosten für den privaten Sicherheitsdienst belaufen sich auf einen höheren fünfstelligen Betrag. Das Bürgertelefon hingegen koste die Gemeinde nicht mehr als ein normales Handy-Abonnement.

Die Erfahrungen mit dem Bürgertelefon als Pilotprojekt wertet die Gemeinde bis im September aus. Erst dann will die Gemeinde über das weitere Vorgehen entscheiden.