Industrie Endress+Hauser schafft auch während Coronakrise neue Stellen

ts, sda

4.5.2021 - 10:33

Der Sitz von Endress+Hauser in Reinach BL.
Der Sitz von Endress+Hauser in Reinach BL.
Keystone

Die in der Mess- und Automatisierungstechnik tätige Endress+Hauser-Gruppe hat 2020 bei Umsatz und Gewinn einen Rückgang verbuchen müssen, doch konnten erneut Stellen geschaffen werden. Für die Zukunft sieht sich das Familienunternehmen mit Sitz in Reinach BL trotz Unsicherheiten gut positioniert.

Keystone-SDA, ts, sda

Das weltweit tätige Unternehmen erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 2,58 Milliarden Euro. Der Rückgang um 2,8 Prozent wurde in einer Mitteilung vom Dienstag in erster Linie auf den Einfluss von Wechselkursen zurückgeführt. Der Gewinn belief sich auf 255 Millionen Euro und lag damit um 4,1 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Das erste Jahr der Coronakrise habe Endress+Hauser gut bewältigt, heisst es im Communiqué. Das Unternehmen habe auch einen wichtigen Beitrag geleistet im Kampf gegen die Pandemie. So kommen Produkte der Gruppe für die Herstellung von Impfstoffen zum Einsatz ebenso wie PCR-Technik zum Nachweis des Coronavirus.

Von den wichtigsten Einzelmärkten von Endress+Hauser hat 2020 nur China zulegen können und damit den Spitzenplatz erreicht. Dagegen gingen die Umsätze in Deutschland und den USA zurück.

Keine Kurzarbeit und neue Stellen

Der Verwaltungsrat zeigt sich im Geschäftsbericht 2020 mit der Leistung des Unternehmens zufrieden: Endress+Hauser habe trotz Umsatzeinbussen die Profitabilität auf hohem Niveau halten, Kurzarbeit vermeiden, die Beschäftigung leicht steigern und das globale Netzwerk für Produktion und Vertrieb weiter ausbauen können.

Per Ende 2020 beschäftigte die Gruppe weltweit 14'454 Mitarbeitende, 124 mehr als im Vorjahr. In der trinationalen Region Basel stieg die Zahl der Angestellten um 36 auf 5084. Davon entfallen 1896 (+22) auf den Sitz von Endress+Hauser in Reinach BL.

Die Investitionen beliefen sich letztes Jahr auf 206 Millionen Euro, was einem Rückgang von knapp 11 Prozent entspricht. Grösste aktuelle Projekte sind gemäss Communiqué der Ausbau der Werke im deutschen Maulburg und in Reinach BL.

Weniger neue Patente wegen Homeoffice

Für Forschung und Entwicklung gab die 1953 gegründete Firma 195 Millionen Euro aus. 276 Erfindungen wurden zum Patent angemeldet, 42 weniger als im Vorjahr. Den Grund für den Rückgang sieht CEO Matthias Altendorf im coronabedingten Homeoffice, in welchem die gegenseitige Inspiration und die gemeinsame Suche nach Lösungen leide.

Ins laufende Jahr ist Endress+Hauser nach eigenen Angaben gut gestartet. In den ersten drei Monaten sei der Auftragseingang über dem ersten Quartal des Vorjahres und auch über dem Budget gelegen. Für das Gesamtjahr wird ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich angestrebt. Die Profitabilität werde sinken, weil viele 2020 erzielte Einsparungen einmalig gewesen seien.