Neu, gelb und mit der modernsten Technik ausgestattet: die neue Waldenburgerbahn.
Nach 140 Jahren wurde 2021 die schmalste Schmalspurbahn der Schweiz ausser Betrieb gesetzt.
Erneuerte Waldenburgerbahn steht kurz vor ihrer Eröffnung - Gallery
Neu, gelb und mit der modernsten Technik ausgestattet: die neue Waldenburgerbahn.
Nach 140 Jahren wurde 2021 die schmalste Schmalspurbahn der Schweiz ausser Betrieb gesetzt.
Am 11. Dezember wird nach sieben Jahren Planung und Bau die neue Waldenburgerbahn auf der 13 Kilometer langen Strecke zwischen Waldenburg BL und Liestal ihren Betrieb aufnehmen. Mit Kosten von 345 Millionen Franken für die Infrastruktur wurde das Budget um 8 Prozent überschritten.
Andreas Büttiker, als BLT-Direktor neuer Herr über die einst eigenständige Waldenburgerbahn, nannte am Donnerstag an einer Medienkonferenz drei Hauptgründe für die seiner Ansicht nach «akzeptable» Budgetüberschreitung: Neben einer ausserordentlichen Bauteuerung hätten unvorhergesehene Zusatzaufwendungen in Sachen Hochwasser- und Grundwasserschutz sowie der hohe Zeitdruck zu Mehrkosten von 25 Millionen Franken geführt.
Auf der anderen Seite konnte die BLT bei der Beschaffung des Rollmaterials 10 Prozent einsparen. Die zehn Zugkompositionen kosteten 54 statt 60 Millionen Franken, was darauf zurückzuführen gewesen sei, dass die Aargau Verkehr AG bei Stadler Rail Valencia gleichzeitig acht Zugkompositionen gekauft hat.
«Modernste Meterspurbahn»
Büttiker und die weiteren Verantwortlichen für den Neubau und den Betrieb der Bahnstrecke mit einer für Trambahnen gängigen Einmeterspur zeigten sich sichtlich stolz auf die neue Waldenburgerbahn. «Wir haben die modernste Meterspurbahn Europas», sagte Büttiker. Und man habe den Neubau mit voller Unterstützung durch die Bevölkerung bewältigen können.
Als Beweis dafür nannte der BLT-Direktor die Tatsache, dass mit 256 Landeigentümern eine gütliche Einigung über Gebietsabtretungen habe erzielt werden können. Die spektakulärste Massnahme in diesem Bereich dürfte die Verkürzung des Kantonalbankgebäudes an der engsten Stelle in Oberdorf um fünf Meter gewesen sein.
Stolz zeigten sich die Verantwortlichen auch auf die Technik in und neben den Zügen. Die neue Sicherheitstechnik ermögliche eine direkte, digitale «Kommunikation» der Strecke mit den Fahrzeugführerinnen und -führern, hiess es.
Eine führerlose Fahrt liege aber dennoch noch nicht drin. Die Waldenburgerbahn sei kein in sich geschlossenes Verkehrssystem, sondern in Teilstrecken sogar eine Art Strassenbahn, welche die Fahrbahn mit anderen Verkehrsteilnehmenden teilen muss.
Neue Solaranlagen unter anderem auf dem neuen Endbahnhof in Waldenburg sowie die Nutzung und Speicherung der Bremsenergie ermöglichten es, gut 25 Prozent an Energie einzusparen, sagte Büttiker.
Am Sonntag, 11. Dezember, um 05.06 Uhr, wird die neue Bahn den Bahnhof in Waldenburg erstmals fahrplanmässig verlassen und in 23 Minuten nach Liestal fahren. Die 45 Meter langen Zugkompositionen mit jeweils zwei Führerständen bieten 265 Passagieren Platz – 88 davon auf Sitzen, die zum Teil sogar mit Steckdosen ausgerüstet sind.