Wirtschaftsförderung Hightech Aargau: Regierung will 5,8 Millionen Franken pro Jahr

ga, sda

4.6.2021 - 09:45

Das Hightech Zentrum Aargau hat seinen Sitz in Brugg. Der Regierungsrat will das entsprechende Programm zur Wirtschaftsförderung unbefristet weiterführen.
Das Hightech Zentrum Aargau hat seinen Sitz in Brugg. Der Regierungsrat will das entsprechende Programm zur Wirtschaftsförderung unbefristet weiterführen.
Keystone

Hightech Aargau, das kantonale Programm für Innovationsförderung, soll ab dem Jahr 2023 unbefristet weitergeführt werden. Das hat der Regierungsrat dem Parlament beantragt. Er rechnet mit Kosten von 5,8 Millionen Franken pro Jahr. Das 2014 gestartete Programm ist umstritten.

Keystone-SDA, ga, sda

Der bisherige Erfolg und die internationale Konkurrenz legten eine Fortsetzung des Programms im bisherigen Umfang nahe, geht aus der am Freitag veröffentlichten Botschaft des Regierungsrats hervor. Die Weiterführung des Programms ermögliche, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die Wirtschaftskraft des Kantons gestärkt werden könnten.

Die Schweiz und der Aargau seien zwar sehr innovativ. Wenn es darum gehe, Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung in marktfähige Produkte umzuwandeln, bestehe jedoch Verbesserungspotential, hält der Regierungsrat fest.

KMU als Zielgruppe

Das Hightech Zentrum Aargau (HTZ) mit Sitz in Brugg berät alle Aargauer Unternehmen zu Innovationsfragen. Zielgruppe sind die Aargauer Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU), die keine spezialisierten Abteilungen für Forschung und Entwicklung sowie Patentschutz haben. Ebenfalls zum Programm gehört der Forschungsfonds Aargau. Dieser unterstützt Forschungsprojekte von Unternehmen gemeinsam mit Hochschulen.

Das HTZ habe sich als Partner der KMU gut etabliert und der Forschungsfonds fülle eine Lücke in der Finanzierung von praxisnahen Forschungsprojekten, hält der Regierungsrat fest. Bislang nahmen rund 700 Unternehmen die Dienstleistungen des HTZ in Anspruch.

Mit dem Programm Hightech Aargau stosse der Kanton Aargau zusammen mit Aargauer Unternehmen jährlich bis zu 400 Projekte zur Steigerung der Innovationskraft und damit der Wettbewerbsfähigkeit an, heisst es in der Botschaft weiter. Alleine letztes Jahr seien rund 20 Millionen Franken in solche Projekte investiert worden. Zu jedem Franken des Kantons seien jeweils ein Franken aus Fördergeldern des Bundes sowie zwei Franken seitens der Unternehmen selbst dazugekommen.

Für die Weiterführung will der Regierungsrat dem Parlament zwei Verpflichtungskredite für wiederkehrenden Aufwand beantragen: Ein Kredit über 4,39 Millionen Franken pro Jahr für das HTZ und ein Kredit über 1,4 Millionen Franken pro Jahr für den Forschungsfonds.

Kritik von SVP und FDP

In der Anhörung bei Parteien und Verbänden stiess das Programm nicht nur auf Unterstützung. Die SVP lehnt den Kredit ab, während die FDP wie der Aargauische Gewerbeverband das Programm befristen und weniger Geld sprechen möchten.

Grundsätzlich hinter Hightech Aargau stellen sich neben SP, die Mitte, Grüne und EVP auch die Aargauische Industrie- und Handelskammer. SP und Grüne möchten den Kredit erhöhen. Der Grosse Rat wird voraussichtlich im September entscheiden.